Infektionskrankheiten

Corona, Grippe, RSV: Krankenstände erreichten 2022 Rekordwerte

Im Jahresschnitt fehlten sechs Prozent der Belegschaften bei der Arbeit. Hamburg und Baden-Württemberg bilden die Ausnahmen. BKK-Dachverbands-Chef Franz Knieps prangert Präsentismus an.

Veröffentlicht:
Das Zusammentreffen mehrerer Infektionskrankheiten sorgte 2022 für Rekordstände bei den Krankschreibungen.

Das Zusammentreffen mehrerer Infektionskrankheiten sorgte 2022 für Rekordstände bei den Krankschreibungen.

© sebra / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)

Berlin. Rekordwerte beim Krankenstand: Im Durchschnitt waren im vergangenen Jahr knapp sechs Prozent (5,98) der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer krankgeschrieben. Im Vergleich zu den fünf vorangegangenen Jahren seien dies rund 1,5 Prozentpunkte mehr, hat der Dachverband der Betriebskrankenkassen mitgeteilt.

Den größten Anteil daran hatten COVID-19 und andere Atemwegserkrankungen. Besonders betroffen waren die Beschäftigten im Gesundheitswesen und in Heimen.

Keine Sommerpause bei Corona

„Wir sehen deutlich, dass die Corona-Pandemie im vergangenen Jahr keine Sommerpause eingelegt hat, was auch am höheren Ansteckungsrisiko der Omikron-Variante liegt“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Verbands,Franz Knieps, zur Veröffentlichung der Zahlen. Hinsichtlich des Präsentismus habe die Gesellschaft wenig gelernt. Arbeitgeber müssten weiterhin an die Beschäftigten appellieren, nicht krank, infiziert oder mit Symptomen zur Arbeit zu kommen.

Ende vergangenen Jahres addierten sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie, der Grippewelle und der Verbreitung des Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) zu Rekordwerten. In der vom BKK-Dachverband geführten Statistik erreichte der durchschnittliche Krankenstand im Dezember mit 7,17 Prozent den höchsten Stand in 2022. Im Gesundheitswesen habe dieser Wert noch einmal deutlich höher gelegen, merkt der BKK-Dachverband an. Und in den Heimen sei mit 10,6 Prozent der Bundesdurchschnitt am weitesten übertroffen worden.

Im Schnitt 52 Prozent mehr AU-Tage im Gesundheitswesen

Alleine die Corona-bedingten AU-Tage erreichten im Gesundheitswesen im Dezember den Wert von 752,3 Tagen je 10.000 Beschäftigte. Das waren 52 Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt. In den Heimen wurden im Referenzmonat 882,8 AU-Tage je 10.000 Beschäftigte gezählt, was sogar ein Plus von 80 Prozent gegenüber dem Bundesdurchschnitt von 493,1 AU-Tage je 10.000 Beschäftigte bedeutete.

In Hamburg und Baden-Württemberg sind die Krankenstände wie im Vorjahr am niedrigsten ausgefallen. In Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg lag der allgemeine Krankenstand jeweils um mindestens 30 Prozent höher als im Bundesdurchschnitt. (af)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Digitaler Impfnachweis

eImpfpass: Warum das gelbe Heft noch nicht ausgedient hat

Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

© Springer Medizin Verlag GmbH

Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Studie der Unimedizin Greifswald

Neurologin: Bei Post-COVID-Kopfschmerzen antiinflammatorisch behandeln

Lesetipps