COVID-19
Corona-Mutante: Bundesregierung sagt Indien medizinische Hilfe zu
Seit Tagen sieht sich Indien mit einer stark steigenden Zahl an Corona-Neuinfektionen konfrontiert. Die Bundesregierung bereitet nun die Lieferung von Sauerstoffanlagen und Medikamenten vor.
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Eine Frau in einem Auto wird mit Sauerstoff versorgt. Indien mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern kämpft aktuell mit einer großen zweiten Corona-Welle.
© Altaf Qadri/AP/dpa
Berlin. Deutschland will Indien bei der Bewältigung der dortigen schweren Coronavirus-Welle rasch medizinische Hilfe zukommen lassen. Die Bundesregierung arbeite dringlich an einer „Unterstützungsmission“, sagte der Sprecher von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Steffen Seibert, am Montag bei der Bundespressekonferenz.
Als Teile des Hilfspakets kämen Sauerstoffanlagen, Beatmungsgeräte und Medikamente infrage, sagte Seibert. Parallel habe auch die EU-Kommission medizinische und humanitäre Hilfe für Indien geplant.
BMG: Arbeiten mit „Hochdruck“
Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte, man arbeite „mit Hochdruck“ daran, ein Hilfspaket für Indien zusammenzustellen. Das Paket solle auch monoklonale Antikörper sowie medizinische Schutzmasken umfassen.
Zu konkreten Liefermengen lasse sich aktuell noch nichts sagen, so der Sprecher. Das Hilfsangebot werde auf Bundesebene organisiert.
Indien meldet seit Tagen ständig neue Höchstwerte bei Coronavirus-Infektionen – am Montag lag sie Berichten zufolge bei mehr als 350.000 binnen 24 Stunden. Viele Krankenhäuser stehen vor dem Kollaps. Es fehlt vor allem an medizinischem Sauerstoff, um Patienten zu beatmen.
Als ursächlich für den starken Anstieg der Infektionen wird die Coronavirus-Mutante B.1.617 angesehen. Beobachtern zufolge könnten zudem Massenveranstaltungen für anstehende Regionalwahlen und religiöse Feste wie Kumbh Mela Auslöser gewesen sein. Kumbh Mela gilt als das größte religiöse Fest des Hinduismus.