„Wie zur Spitze der Sommerwelle“

DKG-Chef Gaß besorgt wegen steigender Corona-Fallzahlen

Die Corona-Inzidenz zieht stark an, das bekommen auch die Krankenhäuser zu spüren. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft spricht von „enormen Mehraufwand“ – und erwartet erneut längere Wartezeiten bei elektiven Eingriffen.

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Berlin. Steigende Corona-Fallzahlen machen Deutschlands Krankenhäusern zunehmend zu schaffen. Der Vorstandschef der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Dr. Gerald Gaß, sagte am Mittwoch, die Kliniken hätten derzeit wieder genauso viele COVID-infizierte Patienten zu versorgen „wie zur Spitze der Sommerwelle“ vor ein paar Monaten. „Und die Zahlen steigen weiter.“

Gaß sprach von einem Anstieg von 50 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. „Das ist schon eine gehörige Dynamik, die wir da erleben.“ Allerdings läge der überwiegende Teil der Patienten nicht auf Intensiv-, sondern auf Normalstation. Viele Patienten kämen „mit Corona“ und nicht wegen schwerer COVID-Symptome in die Kliniken. „Aber sie verursachen natürlich einen enormen Mehraufwand.“

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Viele Patienten auf Normalstationen

Infizierte Patienten müssten isoliert werden und Zimmer ließen sich nicht so dicht belegen wie sonst, sagte Gaß. „Wir werden erleben und erleben es jetzt schon, dass Stationen zum Teil mit verminderter Bettenzahl geführt werden müssen.“ Auch mit längeren Wartezeiten für elektive Eingriffe sei wieder zu rechnen. „Das ist gar nicht abzuwenden.“

Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, Professor Gernot Marx, hatte vergangene Woche berichtet, aktuell gebe es trotz steigender Inzidenzen deutlich weniger Schwerkranke als vor einem Jahr. Viele Menschen seien dank überstandener Infektion und Impfung besser geschützt.

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Ruf nach Reaktivierung des Pflege-Rettungsschirms

Zu Wort meldeten sich auch private Pflegeanbieter. Die Einrichtungen hätten längst wieder „massive Schutzmaßnahmen und besondere Hygienevorkehrungen“ heraufgefahren, deren Kosten aber nicht mehr direkt erstattet werden, sagte der Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), Bernd Meurer, am Mittwoch.

Nötig sei deshalb eine Wiederauflage des Corona-Rettungsschirms für die Altenheime, damit diese „flexibel und wirtschaftlich abgesichert“ auf aktuelle Krisensituationen, zu denen auch steigende Energiekosten gehörten, reagieren könnten. (hom)

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