Leitartikel zum Demografiegipfel
Die Jugend soll die Alterung auffangen
Der Demografiegipfel der Bundesregierung hat wenig greifbare Ergebnisse hervorgebracht. Zuwanderung, die Förderung flexibler Arbeitszeitmodelle und viel Vertrauen in die soziale Marktwirtschaft sollen den demografischen Wandel abfedern.
Veröffentlicht:Am Dienstag war Demografiegipfel. Davor gab es bereits den Frauengipfel, den Energiegipfel, den Familiengipfel und den Gipfel zur Förderung der Elektromobilität. In zwei Wochen ist Integrationsgipfel und Anfang Juli steht der Zukunftsgipfel an.
Wunderbare Anlässe für das Spitzenpersonal der Republik, um Fernsehbilder zu generieren, die dem Wahlvolk suggerieren sollen "Wir tun etwas. Wo der Gipfel ist, ist oben!"
Die Ergebnisse des Demografiegipfels sind überschaubar. Die Förderung von Zuwanderung und flexiblen Arbeitszeitmodellen sollen helfen, die Alterung der Bevölkerung aufzufangen.
Die Kanzlerin beschwor zur Eröffnung zusätzlich das freie Spiel der Marktkräfte: "Wir haben gute Chancen, wenn wir den Prozess des demografischen Wandels im Geist der sozialen Marktwirtschaft vorantreiben, dass wir ihn gut bewältigen können", sagte Angela Merkel.
Die Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung erscheinen düster: Von heute rund 82 Millionen Menschen soll die Bevölkerung bis 2060 um bis zu 17 Millionen Menschen auf 65 Millionen sinken. So schätzen die Autoren des Demografieberichtes der Regierung aus dem Jahr 2012 die Entwicklung ein.
Ein Drittel der dann in Deutschland lebenden Menschen wird älter als 65 Jahre alt sein. Forscher des Max-Planck-Institutes für Bevölkerungsentwicklung halten aber auch eine Umkehr der Entwicklung für denkbar. Skandinavische Länder machten dies vor.
Der demografische Wandel beginnt aber schon früher. Bereits 2030 werden in Deutschland sechs Millionen Menschen weniger arbeiten ...