Kommentar – Lebensverhältnisse in Ost und West

Dürrer Einheitsbericht

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Große Worte im Bundestag zur Angleichung der Lebensverhältnisse in Ost und West. Anlass war der Bericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit. Unzufriedenheit und böse Ausschreitungen in den vergangenen Wochen und Monaten– das sorgt für eine Menge Gesprächsstoff.

28 Jahre nach der Wiedervereinigung werden zwar in Ostdeutschland wirtschaftliche Fortschritte verzeichnet, aber Westniveau erreicht "der Osten" damit noch nicht. Erkenntnis: Das muss sich ändern!

Auf 114 Seiten werden die wichtigen Themen im Jahresbericht beschrieben – auf dürren drei Seiten geht's um die Gesundheit und die Pflege.

Wer hier nun eine differenzierte Analyse erwartet, wird enttäuscht. Ein bisschen Statistik zur geschlechtsspezifischen Lebenserwartung und zur Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Jeweils zwei Sätze zur Einordnung, und das war's. Das Ganze wird garniert mit Unterschieden bei der Ost-West-Entlohnung von Pflegekräften. Wer hätte das gedacht?

Ansonsten entpuppt sich der Bericht als dröge PR-Kampagne zur Verkündung gesamtdeutscher Initiativen zu Gesundheit und Pflege. 2017 hatte man sich zumindest die Mühe gemacht, einige Ost- Projekte zu beschreiben. Fehlanzeige im Bericht 2018: Das ist peinlich!

Lesen Sie dazu auch: Deutsche Einheit: Alles im Lot bei der Gesundheitsversorgung?

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