EU rüstet gegen Demenz und Krebs auf
BRÜSSEL (taf). Europas Wissenschaftler verstärken ihre Zusammenarbeit im Kampf gegen Alzheimer und Krebs. 24 Staaten haben sich in Stockholm auf ein Programm zur Erforschung neurodegenerativer Krankheiten verständigt.
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Die EU zeigt Flagge im Kampf gegen Krebs. © Jürgen Priewe / fotolia.com
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Ziel der EU-Gemeinschaftsinitiative ist die Ursachenforschung zum besseren Verständnis von Alzheimer, die Entwicklung von Therapien und Vorsorgestrategien. Derzeit leiden in der EU rund 16 Prozent der über 65jährigen an neurodegenerativen Erkrankungen, 2030 werden mehr als 25 Prozent betroffen sein. Neben der Kofinanzierung der Stockholmer Initiative mit zwei Millionen Euro stellt die Kommission im 7. Forschungsrahmenprogramm bis zum Jahr 2013 für 34 Projekte insgesamt 159 Millionen Euro für die Forschung bereit.
Auch im Kampf gegen Krebs unterstützt die EU zwei neue Medizinforschungsprojekte mit jeweils 10,5 Millionen Euro. Mit einer somatischen Genstudie zu Brustkrebs (BASIS) wollen EU-Wissenschaftler aus acht Ländern mit einem Katalog von 500 Brustkrebserkrankungen einen Überblick über somatische Mutationen zur besseren Diagnose von Brustkrebs erreichen. Im Jahr 2006 starben 90 000 Frauen in der EU an Brustkrebs. "Diese Ziffer wollen wir signifikant senken", kündigte EU-Forschungskommissarin Maire Geoghegan-Quin im EU-Parlament an. Mit dem EU-Projekt CAGEKID wollen Forscher aus sieben EU-Staaten in Genstudien neue Marker für Nierenzellkarzinom identifizieren. Für diese stark steigende Krebsart erhoffen sich die EU-Forscher erfolgversprechende Therapien für die klinische Forschung. In den letzten zehn Jahren stellte die EU-Kommission 660 Millionen Euro für die Krebsforschung bereit und hat weitere 100 Millionen Euro EU-Forschungsgelder für 2010 in Aussicht gestellt.