Ebola
EU stellt mehr Hilfsgelder bereit
BERLIN. Im Kampf gegen die gefährliche Ebola-Epidemie in Westafrika stockt die EU ihre Hilfe erheblich auf. Das gab die Brüsseler Behörde am Freitag bekannt.
Damit steigt die Unterstützung von bisher 11,9 Millionen Euro auf 144 Millionen Euro. Das Geld ist für die betroffenen Länder Guinea, Sierra Leone, Liberia und Nigeria gedacht.
Der Löwenanteil von 97,5 Millionen Euro geht an Liberia und Sierra Leone und soll den Regierungen dort bei der Finanzierung öffentlicher Dienstleistungen helfen, insbesondere im Gesundheitssektor.
38 Millionen Euro fließen in die Stärkung der Gesundheitssysteme und sollen die Gesundheitsversorgung, Ernährung, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung verbessern.
5 Millionen Euro sollen die Leistung mobiler Laboratorien und die Ausbildung medizinischer Helfer erhöhen. Ein geringer Anteil dieser Mittel war bereits in einer zuvor beschlossenen Tranche an Hilfsgeldern enthalten, erläuterte die EU-Kommission auf Nachfrage.
DRK fordert schnellen Rücktransport infizierter Helfer
Der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Rudolf Seiters, hat angesichts der Ebola-Epidemie eine umfassende Absicherung der Einsatzkräfte in den Krisengebieten gefordert.
"Als Hilfsorganisation benötigen wir die Garantie, dass unsere Helfer im Falle einer Infektion mit dem hochansteckenden Virus die beste medizinische Versorgung bekommen", sagte Seiters der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag).
Hier müsse die Politik ihren Beitrag leisten. Garantiert werden müsse etwa "ein Rücktransport nach Deutschland, der aufgrund der nötigen Sicherheitsvorkehrungen mit hohen Kosten und komplexen bürokratischen und medizinischen Abläufen innerhalb kurzer Zeit verbunden ist", wie der DRK-Präsident der Zeitung weiter sagte. "Diese Absicherung sollte jedem Helfer vor dem Einsatz zugesprochen werden."
Entwarnung bei Ebola-Verdacht in München
Wegen des Verdachts auf Ebola oder eine andere Tropenkrankheit ist ein Mann am Münchner Hauptbahnhof kurzzeitig unter Quarantäne gesetzt worden. Der junge Flüchtling aus Somalia war am Freitagvormittag mit einem Begleiter im Gleisbett aufgegriffen worden, wie die Bundespolizei mitteilte.
Als sich er sich anschließend zweimal übergeben musste, verständigten die Beamten einen Arzt. Dieser erkannte bei einer ersten Untersuchung Symptome einer Tropenkrankheit wie Ebola.
Für etwa eine Stunde wurde der Raum der Polizei am Hauptbahnhof gesperrt, ehe das hinzugerufene Gesundheitsamt nach einer eingehenden Untersuchung des Erkrankten Entwarnung geben konnte.
Der Mann leide wahrscheinlich an einer Magenschleimhautentzündung und sei zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht worden. Der Bahnverkehr wurde nicht beeinträchtigt.
Ob der Erkrankte erst am Freitag in München ankam, ist bislang unklar. (dpa)