EU-Krebsstrategie
Europäischer Plan zur Krebsbekämpfung wird konkreter
Mehr als 2000 EU-Bürger, darunter Ärzte und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen, haben ihren Input für den EU-Plan zur Krebsbekämpfung gegeben. Er soll bald fertig sein – und hat vier Schwerpunkte.
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EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will mit dem europäischen Plan zur Krebsbekämpfung unter anderem die onkologische Versorgung in den Mitgliedstaaten verbessern.
© EU Commission / Pool / AA / picture alliance
Brüssel. Der von der EU-Kommission forcierte europäische Plan zur Krebsbekämpfung scheint Form anzunehmen. Der Plan sei trotz der gegenwärtigen Corona-Pandemie im Plan und solle bis Ende des Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt werden, bekräftigte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides vor Kurzem bei einer Videoschalte in Brüssel.
Bis zum 21. Mai hatte die EU-Kommission in ihrer öffentlichen Konsultation alle interessierten Personen oder Organisationen dazu eingeladen, ihre Meinungen und Erfahrungen mitzuteilen und damit einen Beitrag zu einem europäischen Plan zur Krebsbekämpfung, der die Bürger in den Mittelpunkt stellt, zu leisten.
Etwas mehr als 2000 EU-Bürger, Vertreter aus Kliniken, aber auch von Nichtregierungsorganisationen aus den 27 Mitgliedstaaten, nahmen die Einladung an, wie aus einer Übersicht der EU-Kommission hervorgeht.
Kontribuenten aus Deutschland schlugen im Rahmen der öffentlichen Konsultation zum Beispiel die Förderung präventiver Maßnahmen, die Ausstattung des Gesundheitswesens mit entsprechenden finanziellen Mitteln oder mehr Gelder für Forschung vor. Auch Verbraucher werden fokussiert. Sie sollten durch Raucherkampagnen stärker für die Krebsrisiken des Tabakkonsums sensibilisiert werden, aber auch mehr Informationen erhalten über gesundheitlich bedenkliche Inhaltsstoffe in Kosmetika und Lebensmitteln, so ein Vorschlag.
Die Kommission beabsichtigt nach eigenen Angaben, den Plan so zu gestalten, dass er den gesamten Krankheitszyklus abdeckt, angefangen bei der Prävention und Früherkennung über die Behandlung bis zur Förderung der Lebensqualität der Patientinnen und Patienten und der Krebsüberlebenden.
Welche sind die vier Schwerpunkte?
Vorbeugung, Früherkennung, Behandlung und Nachsorge – das sind demnach die vier Schwerpunkte des europäischen Plans zur Krebsbekämpfung, den sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach ihrem Amtsantritt auf die Fahne geschrieben hat. „Als Ärztin habe ich eine Leidenschaft für die Gesundheit. 40 Prozent von uns werden irgendwann in ihrem Leben mit Krebs konfrontiert sein, und fast jeder von uns kennt die Angst und den Kummer eines Freundes oder Familienmitglieds, bei dem Krebs diagnostiziert wurde“, sagte sie im Rahmen ihrer Bewerbungsrede um die Position des EU-Kommissionspräsidenten.
„Ich werde einen europäischen Plan zur Krebsbekämpfung auflegen, der die Mitgliedstaaten bei der Verbesserung der Krebsbekämpfung und -behandlung unterstützt“, gab von der Leyen Stella Kyriakides dann in ihrem Mandatsschreiben mit auf den Weg. Die Gesundheitskommissarin ist mit dem Themenkomplex Krebs vertraut: Sie ist auch Vorsitzende des nationalen Ausschusses Zyperns für die Strategie zur Krebsbekämpfung.