Reform der Notfallversorgung

Fachleute sehen schwere Mängel im Rettungswesen

Vor der für kommende Woche vorgesehenen Präsentation von Reformvorschlägen der Lauterbach‘schen Regierungskommission wird nochmals auf deren Dringlichkeit verwiesen.

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Hamburg. Gesundheitsexperten fordern eine umfassende Reform des Rettungswesens. „Die Rettungsdienste in Deutschland sind ein totaler Flickenteppich, mit einem Wildwuchs von über 230 Leitstellen – und alle arbeiten anders“, sagte der Grünen-Bundestagsabgeordnete Janosch Dahmen dem „Spiegel“.

In der kommenden Woche soll eine Regierungskommission im Auftrag von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Reformvorschläge präsentieren. Dahmen sagte dazu, der Professionalisierungsgrad im Rettungswesen habe „mit dem medizinischen Fortschritt nicht mitgehalten“. Dahmen arbeitete vor seiner Karriere im Bundestag selbst als Notfallmediziner.

Lauterbachs Kommissionsleiter Tom Bschor kritisiert, derzeit würden im Rahmen von Rettungseinsätzen „zu viele Leute in die Klinik eingeliefert“. Auch die Ausrüstung sei teilweise veraltet. „Alle Firmen haben inzwischen Videotelefonie – warum nicht auch Rettungssanitäter?“

Zwei Gesetzesinitiativen bereits gescheitert

In den Jahren 2019 und 2020 waren im Bundestag zwei Gesetzesinitiativen zur Reform des Rettungswesens gescheitert. Die damalige Koalition aus Union und SPD konnte sich nicht einigen. In Hamburg war jüngst ein Streit um ein neues Rettungsdienstgesetz eskaliert. Der zuständige Innensenator Andy Grote (SPD) wollte einen Mediziner zum Leiter des Rettungsdienstes machen, der zu 80 Prozent bei einem Klinikkonzern angestellt sein sollte. Dagegen gab es Protest, es wurden Interessenkonflikte befürchtet.

Viele Notaufnahmen und Rettungsdienste klagen über Überlastung, Personalmangel, eine Fehlsteuerung von Patienten und veraltete technische Ausrüstung. (KNA)

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