Keine Prüfung mehr für CT

G-BA überarbeitet datengestützte Qualitätssicherung

Zielgenauer und etwas schlanker will der Gemeinsame Bundesausschuss die datengestützte Qualitätssicherung gestalten. Ein neues Konzept ist in Arbeit. CT fallen aus den Stichprobenprüfungen raus.

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Berlin. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat am Freitag das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) beauftragt, ein wissenschaftliches Konzept für neue Verfahren der datengestützten Qualitätssicherung zu erarbeiten. Damit sollen diese effizienter und zielgenauer werden.

Das IQTIG soll jetzt laut G-BA systematisch jene medizinischen Leistungsbereiche identifizieren, die eine hohe Fehleranfälligkeit aufweisen oder bei denen viele Patienten von Mängeln betroffen wären. Das Konzept soll spätestens im Januar 2025 vorliegen.

„Viel hilft nicht immer viel“, sagte dazu Karin Maag, unparteiisches Mitglied des G-BA. Mit der Beauftragung des Instituts zeige der Ausschuss, „dass wir regelmäßig überprüfen, ob Instrumente und Prüfaufträge nutzbringend sind“.

Neue Bewertung von Biomarker-Test

Beim Instrument der stichprobenbasierten Qualitätsprüfungen in Arztpraxen beschloss der G-BA am Freitag zudem, auf die Prüfung der Computertomografie „aufgrund anhaltend positiver Ergebnisse“ künftig zu verzichten.

Außerdem fiel in dem Gremium die Entscheidung, die Aussagesicherheit von Biomarker-Tests bei primärem Brustkrebs in einem weiteren Anwendungsgebiet zu überprüfen: Anhand der aktuellen Studienlage wird untersucht, ob mit Hilfe der Tests das individuelle Rückfallrisiko auch bei Befall von ein bis drei Lymphknoten besser eingeschätzt werden kann.

„In den bisherigen Beratungen des Gemeinsamen Bundesausschusses zum Einsatz von Biomarker-Tests bei Brustkrebs gab es leider keine aussagekräftigen Hinweise für den Fall, dass bei einer Frau auch Lymphknoten befallen sind“, sagte das unparteiische Mitglied Dr. Monika Lelgemann.

Jetzt aber gebe es entsprechende Zeichen. Der G-BA wolle nun schnellstmöglich Klarheit darüber, ob die neue Studienlage bereits tragfähig sei und die Tests auch bei bis zu drei befallenen Lymphknoten die Entscheidung für oder gegen eine Chemotherapie unterstützen können. Mit der Recherche und Bewertung der aktuellen Studienlage wurde das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) beauftragt. (eb)

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