Ambulante spezialfachärztliche Versorgung

G-BA zählt ein Fünftel mehr ASV-Teams

Die Zahl der ASV-Teams ist binnen eines Jahres um über 19 Prozent auf nunmehr bundesweit 777 Teams gestiegen. So das Ergebnis des aktuellen Zwischenberichts des G-BA. Davon profitiert aber nicht jede KV-Region.

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Versorgung im Team: Bei der ASV geht es darum, dass Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachrichtungen gemeinsam und koordiniert die Diagnostik und Behandlung der Patienten übernehmen.

Versorgung im Team: Bei der ASV geht es darum, dass Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachrichtungen gemeinsam und koordiniert die Diagnostik und Behandlung der Patienten übernehmen.

© Robert Kneschke / stock.adobe.

Berlin. Es tut sich was in der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV): Bundesweit 777 ASV-Teams zählte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) zum Stichtag 29. März 2023, fast ein Fünftel (19,5 Prozent) mehr als noch ein Jahr zuvor. Diese hätten seit Beginn der ASV 1.871.544 Quartalspatienten versorgt, so der G-BA in seinem am Mittwoch veröffentlichten Zwischenbericht zum Stand der ASV. Damit sei die Zahl der versorgten Patienten im Vergleich zum Vorjahr sogar um 64,2 Prozent gestiegen.

Die ASV wachse zwar kontinuierlich, „aber weiterhin regional sehr unterschiedlich“, heißt es. Die meisten Teams sind laut dem Bericht in den KV-Regionen Nordrhein, Westfalen-Lippe und Hessen zu verorten, in Mecklenburg-Vorpommern gebe es hingegen noch überhaupt kein ASV-Team.

ASV Rheuma ist Spitzenreiter bei Patienten

Und auch je nach ASV gibt es große Unterschiede: Spitzenreiter mit bundesweit 171 Teams (85.932 Quartalspatienten) ist die ASV zu gastrointestinalen Tumoren der Bauchhöhle. Dem folgen die ASV für gynäkologische Tumore mit 117 Teams (305.972 Quartalspatienten) und die ASV für urologische Tumore mit 93 Teams (25.185 Quartalspatienten).

Die meisten Patienten werden hingegen in der ASV Rheumatologische Erkrankungen versorgt. Wie der G-BA berichtet wurden hier seit dem Start des ASV-Angebots 919.964 erwachsene Quartalspatienten betreut, allein in den letzten vier Quartalen seien es 443.136 Patienten gewesen.

Die Zwischenberichte erstellt der G-BA nach eigenen Angaben regelmäßig zwei Jahre nach Inkrafttreten eines Richtlinienbeschlusses zu einer onkologischen oder rheumatologischen Erkrankung. In diesem Fall sei es das ASV-Angebot zu Kopf- und Halstumoren, das 2021 hinzugekommen ist, gewesen. Hier gab es bis zum Stichtag 29. März 2023 bundesweit neun ASV-Teams, die 415 erwachsene Patientinnen und Patienten versorgten. (reh)

Bislang 19 Leistungsbereiche

Insgesamt gibt es bislang 19 Leistungsbereiche, in denen die ASV möglich ist:

  • chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
  • gastrointestinale Tumoren und Tumoren der Bauchhöhle
  • Gehirntumoren und Tumoren an peripheren Nerven
  • gynäkologische Tumoren
  • Hämophilie
  • Hauttumoren
  • Kopf-Hals-Tumoren
  • Lungentumoren und Tumoren des Thorax
  • Marfan-Syndrom
  • Morbus Wilson
  • Mukoviszidose
  • Neuromuskuläre Erkrankungen
  • pulmonale Hypertonie
  • rheumatologische Erkrankungen bei Erwachsenen
  • rheumatologische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen
  • Sarkoidose
  • Tuberkulose und atypische Mykobakteriose
  • urologische Tumoren
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