Sozialversicherung
GKV macht fünf Milliarden Minus
Der Fehlbetrag der Sozialversicherung ist in den ersten neun Monaten 2014 kleiner geworden - obwohl die GKV ihr Minus mehr als vervierfacht hat.
Veröffentlicht:WIESBADEN/BONN. Die gesetzliche Krankenversicherung hat von Januar bis Oktober 2014 ein Finanzierungsdefizit von fünf Milliarden Euro verbucht.
Im gleichen Zeitraum 2013 betrug das Defizit noch 1,1 Milliarden Euro, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag mit. Ein Rückschluss auf die Entwicklung im gesamten Vorjahr sei auf Basis dieser Zahlen noch nicht möglich, so die Statistiker.
Die Einnahmen beliefen sich im genannten Zeitraum auf 150,1 Milliarden, die Ausgaben auf 155,1 Milliarden Euro.
Den Ausgabenanstieg um 5,7 Prozent führen die Statistiker vor allem auf Prämienzahlungen der Kassen, zusätzliche freiwillige Leistungen sowie gestiegene Arzneimittelkosten zurück.
Auch für 2015 Minus erwartet
Für das laufende Jahr wird in der GKV wiederum ein Minus erwartet. Der Schätzerkreis beim Bundesversicherungsamt (BVA) geht für 2015 von Einnahmen von 198,3 Milliarden Euro aus, den Ausgaben von 209,5 Milliarden Euro gegenüberstehen.
Unterstellt wird dabei ein Ausgabenanstieg von 4,1 Prozent je Versicherten. Das BVA geht nicht davon aus, dass die jüngst von den Kassen festgelegten Zusatzbeiträge im Laufe dieses Jahres auf breiter Front weiter steigen.
Für 2016 rechnet die Kassenaufsicht aber mit höheren Beitragssätzen, da die Haushalte vieler Kassen von Reserveüberschüssen getragen werden - und die dürften 2016 verfrühstückt sein.
Anders als in der GKV sieht die Situation in den gesetzlichen Rentenversicherung aus. Dort stiegen die Einnahmen von Januar bis Oktober 2014 um 3,9 Prozent, die Ausgaben lediglich um 1,5 Prozent.
Nach drei Quartalen verzeichnen die Rentenkassen ein Überschuss von knapp einer Milliarde Euro (Vorjahreszeitraum: minus 2,6 Milliarden Euro).
Die soziale Pflegeversicherung verbuchte in den drei Quartalen eine schwarze Null: Einnahmen und Ausgaben betrugen 19 Milliarden Euro. Allerdings stiegen die Ausgaben mit 4,6 Prozent einen Prozentpunkt stärker als die Einnahmen.
Anfang dieses Jahres ist der Beitragssatz für die Pflegekassen um 0,3 Prozentpunkte auf 2,35 Prozent (2,6 Prozent für Kinderlose) erhöht worden. (fst)