BSG-Urteil

Gassen warnt vor Rückkehr zur Budgetierung

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung sieht die Bundesregierung in der Pflicht, den gesetzgeberischen Spielraum für eine angemessene Gesamtvergütung stärker auszuschöpfen. Andernfalls drohe mit dem Urteil des Bundessozialgerichts ein Rückfall in die Budgetierung.

Veröffentlicht:

BERLIN. Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) Dr. Andreas Gassen warnt davor, zur "alten Welt der Honorarbudgets" zurückzukehren.

"Ich vermisse die Bereitschaft, in die ambulante Versorgung zu investieren", wird er in einer Mitteilung der KBV zitiert.

Anlass dazu gibt die nun veröffentlichte schriftliche Begründung des Urteils des Bundessozialgerichts zur morbiditätsbedingten Gesamtvergütung.

Mitte August hatten die Richter deutlich gemacht, dass regionale Honorarsprünge nicht zulässig sind. Zuwächse beim Honorar bleiben danach an das jeweilige Vorjahr gekoppelt.

Das BSG hatte damit den Schiedsspruch in Sachsen-Anhalt für 2013 kassiert.

Die Kassenärztlichen Vereinigungen könnten so mit den Kassen keine Vergütung aushandeln, die sich am tatsächlichen Versorgungsbedarf orientiere, kritisiert Gassen.

Allerdings könne nun der Gesetzgeber Klarheit schaffen. Dieser kann die "Angemessenheit der Gesamtvergütung näher bestimmen", führen die BSG-Richter aus. Die Ansätze hierzu im Versorgungsstärkungsgesetz gehen der KBV aber nicht weit genug.

Zwar bestehe Handlungsbereitschaft, indem KVen mit unterdurchschnittlicher Gesamtvergütung Verhandlungsoptionen erhalten sollen, wird KBV-Vize Regina Feldmann zitiert.

Nötig sei es aber, dass "die sachlich begründeten Kriterien zur Bestimmung des notwendigen Behandlungsbedarfs endlich zum Tragen kommen." (eb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

238 Abgeordneten legen Gesetzentwurf vor

Gesetzesvorstoß zum Schwangerschaftsabbruch empört Union

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neurologische Entwicklungsstörungen

Epilepsie in der Schwangerschaft: Start mit Lamotrigin empfohlen

Lesetipps
Ein Mann hat Kopfweh und fasst sich mit beiden Händen an die Schläfen.

© Damir Khabirov / stock.adobe.com

Studie der Unimedizin Greifswald

Neurologin: Bei Post-COVID-Kopfschmerzen antiinflammatorisch behandeln

Der gelbe Impfausweis

© © mpix-foto / stock.adobe.com

Digitaler Impfnachweis

eImpfpass: Warum das gelbe Heft noch nicht ausgedient hat

Ein Aquarell des Bundestags

© undrey / stock.adobe.com

Wochenkolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zum Ampel-Aus: Eigenlob und davon in rauen Mengen