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Gegengift für legale Drogen

Legale Suchtmittel treiben jedes Jahr Zehntausende in Deutschland in den Tod. Allein an der Kombi aus Alkohol und Tabak stirbt alle sieben Minuten ein Mensch.

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Alkohol und illegale Drogen gehören für viele Jugendliche zum Feiern dazu.

Alkohol und illegale Drogen gehören für viele Jugendliche zum Feiern dazu.

© Joshua Resnick / fotolia.com

BERLIN. Verstärkte Präventionsanstrengungen gegen übermäßigen Alkohol- und Tabakkonsum haben Vertreter der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) gefordert.

Seit zehn Jahren stagnierten die Zahlen der Alkohol- und Tabaktoten auf hohem Niveau, hieß es bei der Vorstellung des "Jahrbuches Sucht 2014" am Dienstag in Berlin.

Alle sieben Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch an zu viel Bier, Wein oder Schnaps, oft in Verbindung mit der zum Getränk genossenen Zigarette.

Im Jahr sind somit rund 74.000 Alkoholopfer zu beklagen. An den Folgen des Rauchens alleine sterben nach Berechnungen der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen bis zu 120.000 Menschen binnen zwölf Monaten.

Pro Kopf der Bevölkerung fließen 9,5 Liter reinen Alkohols. Dieser Wert ist seit Jahren nahezu unverändert. Auch der Rückgang des Tabakkonsums im Jahr 2013 falle mit 1,2 Prozent deutlich geringer aus als ein Jahr zuvor (minus 5,9 Prozent).

"Politiker tun dagegen zu wenig", sagte Dr. Raphael Gaßmann, Geschäftsführer der DHS. Es gebe effektive und kostengünstige Präventionsmaßnahmen.

Alkoholismus wird offenbar unterschätzt

Alkoholismus wird offenbar in Deutschland weithin unterschätzt. Das ergab eine am Dienstag von der "Apotheken Umschau" veröffentlichte repräsentative Umfrage. Dabei waren 1977 Frauen und Männer ab 14 Jahren von der GfK Marktforschung Nürnberg befragt worden.

Ein Ergebnis: Jeder Dritte meint, Abhängigkeit entstehe erst durch häufige Trinkexzesse bis fast zum Vollrausch. Doch meist entstehe die Sucht schleichend, sagte Michaela Goecke, Leiterin des Referats für Suchtprävention in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). In der Regel ebne ein regelmäßiger Konsum, der sich langsam erhöht, den Weg in die Abhängigkeit.

Bei der Umfrage gab jeder Achte zu, wegen seines Alkoholkonsums schon einmal ein schlechtes Gewissen gehabt zu haben. Etwa jeder Zehnte der Befragten trinkt eigenen Angaben zufolge abends regelmäßig Alkohol, um abschalten zu können. 15,7 Prozent fällt es am Abend oder in Gesellschaft schwer, auf das gewohnte Gläschen zu verzichten.

Immerhin sagten drei Viertel der Befragten, es gebe immer wieder längere Zeiten, etwa einige Wochen, in denen es ihnen nichts ausmache, gar keinen Alkohol zu trinken.

Unvermindert hoch ist mit bis zu 1,9 Millionen die Zahl der medikamentenabhängigen Menschen. Schätzungsweise ein Drittel der Medikamente mit Suchtpotenzial werde nicht wegen akuter Probleme, sondern langfristig zur Suchterhaltung und zur Vermeidung von Entzugssymptomen verordnet, beklagten die Vertreter der DHS.

Sie appellierten an Ärzte und Apotheker, Patienten zum Beispiel durch klare Indikationen und korrekter Dosierung vor den unerwünschten Nebenwirkungen Missbrauch und Medikamentenabhängigkeit zu schützen. (mh/af)

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Genuss richtig vorleben!

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Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 25.04.201413:23 Uhr

@ Michael Peuser ... und zur Information für alle "Ungläubigen"

Papst Benedikt XVI. hatte tatsächlich die „Fazenda da Esperanza“ (den Gutshof der Hoffnung) besucht - aber das war im Mai 2007! Und in dem damaligen FAZ-Bericht vom 11.5.2007 war natürlich noch n i c h t die Rede davon, dass "auf der Fazenda in Guaratinguetá auch die Aloe vera angebaut" wird.

Das von Ihnen eher kritiklos-verklärend verherrlichte "unerhitzte naturbelassene Vitalgetränk der Aloe vera" und die "über 200 verschiedenen pharmazeutischen Wirkstoffe" darin, haben vermutlich ebenso viele gesundheitsfördernde Partialwirkungen? Doch nach Ihrer enthusiastischen Schilderung bzw. Ihrer Darstellung "Kapillaren bestimmen unser Schicksal" zu urteilen, ist dies eher volkstümlichem Wunderglauben und Christus fernem Voodoo-Zauber zuzuordnen.

Die FAZ schrieb dazu am 10.5.2007: "Nachmittag ist die Kirche zur Gottesdienstzeit um 15 Uhr voll besetzt. Während der Priester die Messe zelebriert, überreicht eine der Frauen, die den Devotionalienstand am Eingang bedienen, dem Besucher ein Papiertütchen. An neun Tagen hintereinander, also während einer Novene, müsse das auf dem Beipackzettel stehende Gebet gesprochen werden, erläutert die Frau. Dazu seien am ersten, fünften und neunten Tag je eine der beiliegenden drei „pilulas“, klitzekleine Kügelchen, einzunehmen. In das Gebet könne man einen Wunsch einschließen, den der selige Frei Galvão, den rechten Glauben vorausgesetzt, erfüllen werde. Die wundertätigen Kügelchen, sie bestehen, materiell betrachtet, aus nichts als einer winzigen Masse Papier, haben den Ordensgeistlichen Antônio de Sant''Ana Galvão in Brasilien berühmt gemacht. Frei Galvão soll nach unzähligen Wunderberichten nach dem Beten der Novene gesundheitliche Probleme und finanzielle Engpässe beseitigt, Arbeitsplätze beschafft sowie Frauen zu Schwangerschaft und komplikationsfreien Geburten verholfen haben."

"Beim Entzug von Alkohol, Nikotin und Rauschgiften", wie Sie so schön titeln, setzen wir in Deutschland eher auf empirisch belegbare Daten, auf Evidenz-basierte Medizin und reproduzierbare Untersuchungs- und Therapieergebnisse.

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

Michael Peuser 25.04.201401:19 Uhr

Unterstützung beim Entzug von Alkohol, Nikotin und Rauschgiften

Fazenda da Esperança erfolgreich bei der Rekuperation!
Eines der vielen grossen katholischen Sozialwerke in Brasilien ist die Fazenda da Esperança unter Leitung des deutschen Franziskanerpaters Frei Hans Stapel OFM. In Guaratinguetá S.P. betreut er sehr erfolgreich rauschgiftsüchtige Jugendliche. Sogar Papst Benedikt XVI. besuchte anlässlich seiner letzten Reise nach Brasilien dieses vorbildliche Werk.
Inzwischen hat Pater Hans Stapel bereits über 90 Fazenden in verschiedenen Ländern gegründet, darunter auch fünf in Deutschland. 3.000 Jugendliche erhalten derzeit Hilfe zur Befreiung von den Drogen.
Um an dem jeweils einjährigen Entziehungsprogramm teilzunehmen, muss jeder Jugendliche ein handgeschriebenes Aufnahmegesuch einreichen und sich verpflichten ein Jahr hauptsächlich mit “Beten und Arbeiten” ein neues Leben zu beginnen. Dabei werden überwiegend Arbeiten in der Landwirtschaft und Viehzucht angeboten, um durch einfache Tätigkeiten die Liebe zur Schöpfung Gottes zu begreifen.

Seit zwei Jahren wird auf der Fazenda in Guaratinguetá auch die Aloe vera angebaut. Zunächst einmal um alle Jugendliche während der Rekuperation mit dem daraus gewonnenen wohlschmeckenden Vitalgetränk der Aloe vera zu versorgen. Es wurde beobachtet, dass diese Jgendliche, die dreimal pro Tag 30 ml von diesem Getränk trinken, dann weniger rauchen, weniger Interesse am Alkohol haben und sich auch viel leichter von ihrer Sucht befreien zu können.

Diese drei Suchtarten provozieren eine Verengung der 150.000 km Kapillaren zur Versorgung der 75 Billionen Zellen. Das unerhitzte naturbelassene Vitalgetränk der Aloe vera enthält über 200 verschiedene pharmazeutische Wirkstoffe in organischer lebendiger Form, die keine Pharmaindustrie jemals herstellen kann, denn das ist Leben. Diese Wirkstoffe sind Kommandogeber und bewirken die Erweiterung der durch die 3 Suchtarten verengten Kapillaren zum normalen und gesunden Innendurchmesser.

Die Aloe ist lt. der Pharmacopoeia Germanica seit Menschheitsgedenken im mediznischen Gebrauch und seit der christlichen Zeitrechnung eines der meist gebrauchten Heilmittel. Heute gibt es weltweit über 300 grössere Industrien, welche Produkte aus der Aloe vera herstellen.

Die heutigen Produkte aus der Aloe vera sind nicht zu verwechseln mit dem Wort "Aloe" aus den heutigen Büchern der Ärzte, Apotheker und Drogisten. Da bedeutet das Wort "Aloe" Kristalle aus 50 % Aloin. Die heutigen Aloeprodukte sind aloinfrei.

Das Bundesgesundheitsministerium in Berlin wünschte dem Siegeszug der Aloe und meinem Buch "Kapillaren bestimmen unser Schicksal" viel Erfolg. Weiter heisst es wortwörtlich in diesem an mich gerichteten Schreiben:"Es ist ihr sehr wichtig sich stets über neue Entwicklungen in der Medizin zu informieren. Dies gilt um so mehr, wenn es dabei nicht nur um de Verbesserung der medizinischen Versorgung, sondern auch um die Erschliessung von Wirtschaftlichkeitsreserven im Gesundheitswesen geht."
Michael Peuser
Staatspreisträger in Brasilien

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