Westfalen-Lippe

Gehle und Reinhardt führen Ärztekammer

Hans-Albert Gehle ist neuer Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe. Er folgt Theodor Windhorst. Vize bleibt Klaus Reinhardt.

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:
Präsidiales Duo in Westfalen-Lippe: Kammervize Dr. Klaus Reinhardt und Präsident Dr. Hans-Albert Gehle am Samstag in Münster.

Präsidiales Duo in Westfalen-Lippe: Kammervize Dr. Klaus Reinhardt und Präsident Dr. Hans-Albert Gehle am Samstag in Münster.

© Ilse Schlingensiepen

Münster. Die Führung der Ärztekammer Westfalen-Lippe startet mit einem großen Vertrauensvorschuss in die nächste Amtsperiode. Der neue Präsident Dr. Hans-Albert Gehle und sein Vize Dr. Klaus Reinhardt blieben bei der Wahl auf der konstituierenden Kammerversammlung am Samstag in Münster ohne Gegenstimme, nur wenige Delegierte enthielten sich.

Beide hatten keinen Gegenkandidaten. Der 58-jährige Gehle übernimmt das Ruder vom langjährigen Präsidenten Dr. Theodor Windhorst, der nicht wieder ins Rennen gegangen war.

Wenn er nicht bereits im Vorfeld die breite Unterstützung aus allen Fraktionen gespürt hätte, hätte er die „riesige Verantwortung“ nicht übernommen, sagte Gehle nach der Wahl.

„Wenn ihr mich allein lasst, dann werde ich es nicht schaffen. Helft mir, das zu tragen“, appellierte er in der immer wieder von großem Applaus unterbrochenen Rede an seine Kolleginnen und Kollegen.

„Arztgerechte Versorgung“

„Ich bin der Präsident aller Ärzte“, betonte der Vorsitzende des Marburger Bundes Nordrhein-Westfalen/Rheinland-Pfalz. Es gehe darum, zusammen die Zukunft zu gestalten. „Wir müssen uns als Ärzte, nicht als unterschiedliche Gruppierungen deutlicher positionieren“, forderte er.

Ziel müsse der gemeinsame Einsatz für eine „menschenwürdige, qualitativ hochwertige, aber auch arztgerechte Versorgung“ sein. Als die drängendsten Themen zu Beginn seiner Präsidentschaft sieht Gehle die Reform der Krankenhausplanung in Nordrhein-Westfalen und die Neustrukturierung der Notfallversorgung.

Der Internist und Anästhesist, der im Klinikum Bergmannsheil in Gelsenkirchen-Buer als Oberarzt arbeitet, will dort mit einer halben Stelle weitermachen. „Man muss das System erleiden, um es kritisieren zu können“, so Gehle.

Auch der neue und alte Vizepräsident Reinhardt hält es für notwendig, den Bezug zur Praxis nicht zu verlieren. Der 59-jährige, der seit Mai Präsident der Bundesärztekammer ist, ist nach wie vor einen Tag in der Woche in seiner Hausarztpraxis in Bielefeld tätig.

Windhorst: „Da wusste ich: Jetzt ist es soweit.“

Die neue ÄKWL-Spitze setzt auf einen engeren Schulterschluss mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe. „Nur wenn die beiden Körperschaften sich abstimmen, können wir unsere Ziele erreichen“, sagte Reinhardt.

Auch bei der Wahl der neun Beisitzer gab es keine Gegenstimmen und nur wenige Enthaltungen. Im neuen Kammervorstand sitzen Dr. Anne Bunte, Dr. Joachim Dehnst, Dr. Sybille Elies-Kramme, Dr. Thomas Gehrke, Stefanie Oberfeld, Dr. Hans-Ulrich Schröder, Peter Schumpich, Professor Rüdiger Smektala und Dr. Ulrich Tappe.

Mit nur einer Enthaltung wählte die Kammerversammlung Windhorst einstimmig zum Ehrenpräsidenten der ÄKWL. Der so Geehrte hatte schon vor der Sitzung Gelegenheit, sich auf die neue Situation vorzubereiten. „Jemand hatte meinen Parkplatz besetzt. Da wusste ich: Jetzt ist es soweit.“

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