Flüchtlingsversorgung

Gewerkschaft fordert mehr ÖGD-Personal

Die Versorgung der Flüchtlinge stellt den öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) vor Herausforderungen - und deckt Mängel auf.

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BERLIN. Angesichts des Flüchtlingszustroms pochen die Gewerkschaften auf personelle Verstärkung und mehr Geld für den öffentlichen Dienst.

"Kitas, Sozialdienst, Schulen, Jobcenter und viele andere Bereiche brauchen mehr Personal", sagte Verdi-Chef Frank Bsirske.

Willi Russ, zweiter Vorsitzender des Beamtenbunds dbb, unter dessen Dach auch der Bundesverband der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) organisiert ist, betonte: "Vor allem Länder und Kommunen brauchen dringend mehr Unterstützung."

Russ sagte, in vielen Bereichen hätten Stellenkürzungen über Jahre hinweg bereits bei "Normalbetrieb" zu einer sehr hohen Belastung der Beschäftigten geführt. Dies räche sich jetzt besonders.

Insgesamt wurden im öffentlichen Dienst in den vergangenen 20 Jahren rund eine Million Stellen abgebaut. Laut Russ zieht sich der Personalmangel heute "quer durch alle Bereiche".

In den Gesundheitsämtern etwa sei die Zahl der Ärzte binnen einiger Jahre um 33 Prozent zurückgegangen, wohl auch wegen der geringeren Bezahlung, meint Russ - trotz wichtiger Aufgaben wie Eingangsuntersuchungen in der Erstaufnahme, dem kindermedizinischen Dienst oder der Betreuung Traumatisierter.

Der Flüchtlingszuzug lege nun Schwächen in der öffentlichen Infrastruktur offen, die es bereits vorher gegeben habe, so Verdi-Chef Bsirske.

Etwa im Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo): Seit Monaten steht die Behörde in der Kritik; Mitarbeiter berichteten zuletzt anonym, wegen des Chaos im Amt seien spezielle "Sucher" mit dem Auffinden von Akten beschäftigt. (jk/dpa)

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