Griechenland macht Migranten krank

BERLIN (dpa). Viele Migranten in Griechenland werden wegen schlechter Lebensbedingungen krank.

Veröffentlicht:

Die Ursachen seien schlechte Hygiene und Ernährung, Gewalt und Ausgrenzung sowie das Fehlen menschenwürdiger Unterkünfte, erklärte die Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) am Freitag in Berlin.

Die nicht versicherten Migranten hätten zudem nur einen eingeschränkten Zugang zum Gesundheitssystem.

Nach Angaben von MSF wurden im vergangenen Jahr 55.000 Migranten an der griechischen Grenze zur Türkei festgenommen. Viele würden in überfüllten Polizeiwachen und Aufnahmelagern festgehalten.

In diesen Lagern stünden zwei Drittel der Erkrankungen in Verbindung mit inakzeptablen Inhaftierungsbedingungen.

Ärzte ohne Grenzen kritisierte ein neues Gesetz, dass Zwangsuntersuchungen von Migranten und anderen Bevölkerungsgruppen vorsehe.

Brutale Überfälle an der Tagesordnung

Untersucht werde zum Beispiel, wer wegen seines Herkunftslandes, Drogenmissbrauchs oder Prostitution anfällig für Krankheiten sei. Solche Untersuchungen verbreiteten Angst und trieben Menschen dazu, sich zu verstecken, hieß es.

In der Wirtschaftskrise laufen die Migranten ohne Papiere der Organisation zufolge ein hohes Risiko, Opfer von Rassismus, Misshandlung und Ausbeutung zu werden. Im vergangenen Jahr seien brutale Vorfälle extremistischer Gruppen vor allem in Athen an der Tagesordnung gewesen.

Griechenland bleibt das Einfallstor für illegale Einwanderer nach Europa. Die EU-Kommission sprach im Mai von "schwerwiegenden Mängeln in Griechenland" bei der Sicherung der Grenzen.

Zudem zeigte sie sich "besorgt über die schwerwiegenden Mängel des griechischen Asylsystems und Verletzungen der grundlegenden Rechte" von Flüchtlingen.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Mehr Schutz auch im Freien

EU empfiehlt deutlich strengeren Nichtraucherschutz

Kommentar

Gesundheitssysteme brauchen Schutz

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

EvidenzUpdate-Podcast

Hoffnung und Kollaps – wie Lecanemab uns herausfordert

Lesetipps
Ein sich auftürmender Geldstapel.

© Sascha Steinach/ZB/picture alliance

Finanzielle Lage der GKV

Zusatzbeiträge 2025: Hiobsbotschaften im Tagesrhythmus

 Hausarzt Werner Kalbfleisch

© Südwest Presse / Verena Eisele

Ende eines jahrelangen Verfahrens vor den Prüfgremien

Hausarzt geht mit XXL-Regress in die Rente

Die Forschenden nahmen die langfristigen Auswirkungen der essenziellen Metalle Kobalt, Kupfer, Mangan und Zink, sowie der nicht-essenziellen Metalle Arsen, Cadmium, Blei, Wolfram und Uran auf die kognitiven Funktionen in den Blick.

© Naeblys / Getty Images / iStock

Umweltbelastung

Metalle im Urin sind mit kognitivem Abbau assoziiert