Hessen

Grüttner will mehr lokale Konferenzen

Hessens Minister bereitet die Kliniken im Land auf "echte" Strukturveränderungen vor.

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FRANKFURT. Auf die Veränderungen in der Versorgungslandschaft will der hessische Gesundheitsminister mit einer neuen Konstruktion der Gesundheitskonferenzen im Land reagieren.

Statt sechs Konferenzen und einer Krankenhausplanungsrunde solle es künftig lokale Konferenzen geben, in der neben der medizinischen auch die pflegerische Versorgung vor Ort beraten werden soll.

"Und ich werde Wert darauf legen, dass in den Gesundheitskonferenzen die Krankenhausplanung keine große Rolle spielen wird", kündigte Stefan Grüttner (CDU) bei einer Diskussionsrunde im Rahmen des 6. Global Health Forum der Global Business Week am Mittwoch in Frankfurt an.

Ebenso wiederholte er seinen Anspruch, die Kliniklandschaft in Hessen in den kommenden Jahren deutlich umzubauen. "Die Zeiten des Einzelkämpfers sind vorbei", so Grüttner. Als Minister wirbt er seit Jahren für Verbundlösungen -  allerdings sind viele Klinikmanager in Hessen skeptisch.

Das künftige Krankenhausgesetz werde nun den nötigen "Entwicklungsschub" bringen, zeigte sich Grüttner überzeugt. Mit dem geplanten Strukturfonds wolle er auch in Hessen eine "echte Strukturentwicklung" vorantreiben.

Die Gesundheitswirtschaft ist in Hessen eine der größten Wirtschaftsfaktoren. Nach Berechnungen des WifOR-Instituts in Darmstadt trage die Gesundheitswirtschaft rund elf Prozent zum Brutto-Inlandsprodukt bei, die hessische Gesundheitswirtschaft habe daran einen erheblichen Anteil, so Institutsgeschäftsführer Dr. Dennis Ostwald in Frankfurt.

Generelle Kritik am Gesundheitssystem äußerte Norbert Sudhoff, Landesgeschäftsführer der Barmer GEK. "Die Mittel werden derzeit nicht in die richtige Richtung verteilt", so Sudhoff.

"Ja, das Gesundheitswesen ist finanzierbar, wenn das Geld den Versicherten folgt und nicht weiterhin der Leistungsmenge." Bis heute würden Kliniken nach Strukturen wie vor 100 Jahren finanziert. (bee)

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