Kommentar
Gut, aber nicht optimal
Kindern und Jugendlichen in Deutschland geht es gesundheitlich in der Mehrheit gut. Dies ist auch auf die Erfolge einer hochwertigen Kinder- und Jugendmedizin zurückzuführen, um die uns andere Länder beneiden.
Diese Erfolge sind aber für Pädiater zugleich ein Dilemma. Seit Jahren verhallen ihre Forderungen nach besseren Vorsorgeuntersuchungen, gezielter früherer Prävention oder nach einem Kinderbeauftragten im Bundestag immer wieder. Warum, so fragen sich die verantwortlichen Gesundheitspolitiker, sollen wir hier investieren, wo doch alles so gut läuft und zudem die Anzahl der Kinder stetig abnimmt?
Es war überfällig, dass der BVKJ bei seinem diesjährigen Herbstkongress in Bad Orb die Kinder in den Fokus rückte, denen es gesundheitlich gar nicht gut geht. Das ist immerhin fast jedes fünfte Kind in Deutschland und nun kommen auch noch immer mehr - gesundheitlich ebenfalls höchst unzureichend versorgte - Flüchtlingskinder hinzu.
Hier besteht dringend politischer Handlungsbedarf, der im neuen Versorgungsgesetz aber bisher keinerlei Berücksichtigung findet. Der UN-Kinderrechtskonvention, die in diesen Wochen ihr 25-jähriges Bestehen feiert und eine bestmögliche Versorgung für alle Kinder fordert, entspricht das nicht.
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