Nach Kieler Keimkrise
Harte Vorwürfe gegen Alheit
KIEL. Bei der politischen Aufarbeitung der Kieler Keimkrise richtet die Opposition schwere Vorwürfe an Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Kristin Alheit (SPD).
Den Mitarbeitern des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) zollen Regierung und Opposition dagegen höchsten Respekt.
Alheit und der gesundheitspolitische Sprecher der oppositionellen CDU, Karsten Jasper, bescheinigten den UKSH-Mitarbeitern höchsten Einsatz in der Krise. "Sie haben alles Menschenmögliche, bis an die Grenzen der Belastbarkeit, für das Wohl ihrer Patienten getan", sagte Jasper in Richtung des UKSH-Personals.
Schwere Vorwürfe richtete der Gesundheitspolitiker in der Landtagsdebatte zum Thema dagegen an Alheit. Insbesondere ihr Fehlen bei der Auftaktpressekonferenz nach Bekanntwerden des Keimausbruchs hält er für falsch.
Alheits Amtsvorgänger Dr. Heiner Garg (FDP) will bei der Landesregierung "Konzept- und Kompetenzlosigkeit" ausgemacht haben. Er warf Alheit ein "Informations- und Kommunikationsdesaster" vor.
Schnelle Maßnahmen beschlossen
Alheit verwies dagegen auf schnelles Handeln seitens der Regierung. Schon in der ersten Lagebesprechung des Ministeriums seien erste Maßnahmen beschlossen worden.
"Wir haben ein Informationsnetzwerk etabliert, über das wir Medien, besorgte Patienten und die Abgeordneten über die einzelnen Schritte zur Bewältigung der Keimbelastung informiert haben", sagte Alheit. Sie ist zugleich Wissenschaftsministerin und damit auch für das UKSH zuständig.
Sie verwies außerdem auf den Maßnahmenkatalog der Landesregierung, der unter anderem eine Container-Interimslösung für die internistische Intensivstation am Campus Kiel vorsieht. Die beengten räumlichen Verhältnisse auf der Station sollen den Keimausbruch begünstigt haben.
Die Containerlösung soll nach ihren Worten innerhalb der nächsten zwölf Monate umgesetzt werden.Unterstützung erhielt Alheit aus den eigenen Reihen und von den Koalitionspartnern SSW und Grünen.
Deren Fraktionschefin Eka von Kalben bescheinigte Alheit, "besonnen und zielstrebig" reagiert zu haben. "Die Keime scheinen im Griff zu sein. Wir können vorsichtig hoffen, dass diese Krise bewältigt ist. Das Krisenmanagement von UKSH und Ministerin war und ist gut." (di)