Tabakverkauf
Hausarzt kämpft gegen Automaten

Aktion von Hausarzt Dr. Joachim Kamp: Warnschilder vor Tabakautomaten in Emsdetten.
© privat
KÖLN. Dr. Joachim Kamp gibt nicht auf. Der Hausarzt und Palliativmediziner aus Emsdetten, der sich seit langem für ein Tabakwerbeverbot einsetzt, macht weiter gegen Tabakautomaten mobil: "Ich lasse mich nicht mundtot machen."
Im Sommer hatte er Zigarettenautomaten verhüllt und mit drastischen Parolen wie "Wegen 140.000 Toten geschlossen" versehen (die "Ärzte Zeitung" berichtete) Nach der Anzeige eines Automatenaufstellers musste er die Aktion zunächst einstellen. Er will gerichtlich gegen das Verbot kämpfen, schließlich gehe es um die Meinungsfreiheit. "Das ist bei diesem Thema notwendig und verhältnismäßig", erklärt Kamp.
Bis das entschieden ist, bleibt der Hausarzt aber nicht untätig. Schließlich sei ihm nur untersagt worden, die Automaten zu verkleben und den Verkauf zu beeinträchtigen. Jetzt stellt er Schilder vor die Zigarettenautomaten.
"Trotz 140.000 Todesfällen: Der Verkauf geht weiter!", heißt es dort. Damit werde der Verkauf nicht behindert, Politik und Automatenbetreiber würden aber in die Pflicht genommen, argumentiert er. "Als Palliativarzt, der jeden Tag Raucherkranke behandelt, finde ich es unerträglich, dass der Handel mit Zigaretten nicht verboten wird."
Andere Länder seien viel weiter, betont Kamp. So wolle Finnland auf eine Raucherquote von unter zwei Prozent kommen. (iss)