Corona-Impfstoffe

Hilfsorganisation vermisst Einsatz für gerechte Verteilung

Eine Hilfsorganisation bemängelt Offenheit in den Plänen zur weltweiten Verteilung von Impfstoffen gegen COVID-19. WHO-Direktor lobt Deutschland.

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Lobte Deutschland als Partner der Weltgesundheitsorganisation: WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Lobte Deutschland als Partner der Weltgesundheitsorganisation: WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus.

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Berlin. Die internationale Entwicklungsorganisation „One“ mit Sitz unter anderem in London und Berlin kritisiert die Verträge zwischen Impfstoffherstellern und Staaten zur künftigen Verteilung der Vakzinen als intransparent.

„Kein Land auf der Welt priorisiert eine gerechte Verteilung eines neuen Corona-Impfstoffs“, sagte Clemens Schwanhold, politischer Referent der Nichtregierungsorganisation mit Blick auf den aktuell laufenden World Health Summit in Berlin.

Konkret nannte Schwanhold die G-20-Länder USA, China und Russland als Staaten, die eine globale Verteilung von künftigen Corona-Impfstoffen behinderten. „Das ist ein Skandal“ sagte Schwanhold.

Gute Noten kriegt keiner

Bessere Noten erhalten die Europäische Union, die Afrikanische Union, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien sowie Saudi-Arabien. Aber: Auch diese Staaten und überstaatlichen Einrichtungen erfüllten noch nicht die Standards, die erforderlich seien, um das Virus zurückzudrängen. Die pharmazeutischen Unternehmen schnitten bei der Untersuchung der Impfstoff-Deals ebenfalls nicht gut ab.

Abgeklopft hatte die Organisation Staaten und Unternehmen zum Beispiel darauf, ob und in welchem Umfang sie sich beim „Access to COVID-19 Tools Accelerator“ (ACT-A) beteiligen. Diese Partnerschaft der WHO mit Staaten, multilateralen Organisationen wie GAVI und CEPI hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2021 mindestens zwei Milliarden Impfdosen, 245 Millionen COVID-19-Therapien und 500 Millionen Tests für arme Länder zur Verfügung zu stellen.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat am Sonntag bekräftigt, dass die Europäische Union diesem Hilfstopf 400 Millionen Euro zur Verfügung stellen wolle.

Tedros setzt auf die Parlamente

Zu den beurteilten Kriterien zählte auch, wie sich Staaten und Unternehmen für eine gleichberechtigte Verteilung der Impfstoffe einsetzten.

Unterdessen hat WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus Deutschlands Rolle als Partner der Weltgesundheitsorganisation gelobt. In einer Videokonferenz mit dem Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages appellierte Tedros an die Solidarität der Staatengemeinschaft.

Es seien in der Vergangenheit bei Ausbrüchen von Infektionskrankheiten Vorschläge für konzertierte Aktionen gemacht worden, sagte Immunologe Tedros mit Blick auf ACT-A, dann aber nicht umgesetzt worden. Den Parlamenten komme eine tragende Rolle dabei zu, kooperativ an Reformen zu arbeiten. (af)

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