Kommentar – NAMSE
Hörbare Watsche
Das ist eine hörbare Watsche. Die Wissenschaftler des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung empfehlen dem Nationalen Aktionsbündnis für Menschen mit seltenen Erkrankungen (NAMSE) nicht weniger, als ihren zwischen 2010 und 2013 formulierten Aktionsplan mit Arbeitsplänen und Zielvorgaben zu operationalisieren.
Mit anderen Worten: Der Plan ist in den Augen der System- und Innovationsforscher aus Karlsruhe eher eine Stoffsammlung, so unkonkret formuliert, dass sich daraus in sechs Jahren Laufzeit nur wenig Handlungsschub entwickeln konnte.
Kaum verhohlen ist auch die Analyse der wissenschaftlichen Begleiter, dass dieses Vorgehen wohl dem üblichen Muster der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen folge: Aus Sicht der Innovationsforschung sei es spannend zu beobachten, wie am Beispiel der seltenen Erkrankungen die Stärken und Schwächen des Gesundheitssystems wie unter einem Brennglas in besonderer Weise erkennbar würden.
Das ist schon peinlich. Die Versäumnisse liegen in der Startphase des Bündnisses. Die Verzögerungen müssen kranke Menschen heute ertragen. Die aktuellen Akteure hätten die Möglichkeiten, dem Aktionsplan ein zeitgemäßes Update zu verpassen. Wenn sie denn wollen.
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