Kommentar
Honorarfreiheit ist nicht "umsonst"
Ist die Regionalisierung der Honorarverteilung Fluch oder Segen? An dieser Frage scheiden sich die KV-Geister. Zwar begrüßen nahezu alle KVen den wieder erlangten Honorar-Spielraum. Denn dieser ermöglicht es ihnen, endlich wieder regionale Besonderheiten bei der Geldverteilung mit einfließen zu lassen. Aber unter dem faktisch auf 1,25 Prozent gedeckelten Honorarzuwachs in diesem Jahr glauben viele Standesvertreter, kaum etwas zum Verteilen zu haben.
Und für die Zukunft? Da sieht die eine oder andere KV regelrecht schwarz. Allein könne man doch kaum mehr Geld bei den Kassen locker machen - und schon gar nicht die Honorarungerechtigkeiten der letzten Jahre ausbügeln.
Das trifft tatsächlich zu - für jene KVen, die nicht mit guten Argumenten und Versorgungskonzepten in die Verhandlungen gehen. Und für jene, die sich schon vor jedweden Verhandlungen selbst klein reden.
Denn so viel steht fest: In Zeiten, in denen Kasseninsolvenzen nicht nur auf dem Papier existieren und die Kassen auf ihren Haushalt bedacht sind und Versicherte nicht mit Zusatzbeiträgen abschrecken wollen, werden sie nur dort mehr investieren, wo sie für ihre Versicherten Vorteile sehen.
Und wo es eine gute Kosten-Nutzen-Bilanz gibt. KVen, die solche Konzepte bieten können, sind dann die Gewinner.
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