Präventive Maßnahme
Impfmeister Portugal und Spanien verschärfen COVID-Maßnahmen
In der ersten Woche des neuen Jahres wird das öffentliche Leben in Portugal in einigen Bereichen runtergefahren. Auch für Urlauber soll es neue Anti-Corona-Regeln geben.
Veröffentlicht:Lissabon/Madrid. Mit 87 Prozent hat Portugal eine der weltweit höchsten Corona-Impfquoten überhaupt. Dennoch hat die Regierung von Antonio Costa nun neue Einschränkungen und Maßnahmen beschlossen, um die auch in Portugal wieder steigenden Corona-Infektionszahlen einzudämmen. Die Sieben-Tage-Inzidenz klettert schon seit zwei Wochen wieder langsam hoch und liegt derzeit bei rund 160 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.
So müssen von 1. Dezember an Geimpfte und Genesene wie Ungeimpfte beim Besuch von Bars, Diskotheken, Krankenhäusern, Seniorenheimen sowie von Großveranstaltungen ohne zugewiesene Plätze einen negativen PCR- oder Antigen-Test vorlegen. Zum Besuch von Restaurants, Fitnessstudios, touristischen Einrichtungen und Veranstaltungen mit zugewiesenen Plätzen gilt die 3G-Regel. Auf Madeira gilt die 2G-Regel plus zusätzlichen negativem Schnelltest für den Besuch von Restaurants sowie von Freizeit- und Kulturstätten.
Portugal hat aus der Vergangenheit gelernt. Wurde das Zehn-Millionen-Einwohner-Land von der ersten Corona-Welle noch verschont, explodierten vergangenes Jahr nach Weihnachten die Infektionszahlen. Die Bilder von Krankenwagen, die vor den Notaufnahmen der Krankenhäuser stundenlang Schlange stehen mussten, um Patienten abzuliefern, gingen um die Welt. Viele portugiesische Gastarbeiter – vor allem Krankenschwestern – leben in Großbritannien und schleppten zu Weihnachten die hochansteckende britische Delta-Virusvariante ein. So müssen alle, die nun über den Luftweg in Portugal einreisen, einen negativen COVID-Test vorweisen – egal, ob geimpft oder genesen.
„Lockdown light“ in Portugal
Nach den Festtagen tritt dann eine Art „Lockdown light“ in Kraft. Eine Woche lang wird es ab dem 1. Januar obligatorisches Homeoffice geben. Schulen, Universitäten, Bars und Diskotheken bleiben landesweit geschlossen.
Auch im Nachbarland Spanien beschließen immer mehr Regionen trotz einer sehr hohen Impfquote strenge Maßnahmen zur Eindämmung der auch hier steigenden Infektionszahlen. 89,2 Prozent aller über zwölfjährigen Spanierinnen und Spanier sind bereits vollständig geimpft. Ein Grund dafür, dass die Sieben-Tage-Inzidenz in Spanien mit derzeit 81 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner relativ niedrig ist. Dennoch darf man demnächst in sechs spanischen Regionen wie Katalonien oder auch auf der Ferieninsel Mallorca nur noch als Genesener oder mit einem Impfbeleg in Restaurants, Bars oder öffentliche Einrichtungen.