Medizinethikerin

Jeder hat Recht auf Chips unter der Haut

Gesundheitsanwendungen für Smartphone, Wearable oder Tablets werden immer beliebter - und auch implantierte Chips, die die körperlichen Funktionen überwachen, sind im Kommen. Für eine Medizinethikerin ist eine solche technische Selbstoptimierung ein Freiheitsrecht.

Veröffentlicht:

BERLIN. Wer sich ohne medizinische Indikation einen Chip oder Magneten implantieren lässt, stößt in der Gesellschaft häufig auf Unverständnis.

Die Kieler Medizinethikerin Alena Buyx hält diese Form der technischen Selbstoptimierung dagegen für ein elementares Freiheitsrecht.

"Wenn sich jemand aus eigenem Antrieb einen Chip oder einen Magneten implantieren lassen möchte, dann ist das sein gutes Recht. Wir sollten die Linie nur da ziehen, wo wir entscheiden, was Ärzte machen und was nicht", sagte die Professorin am Institut für Experimentelle Medizin der Christian-Albrechts-Universität in Kiel der Deutschen Presse-Agentur. Für Ärzte gelte im Allgemeinen die Auflage, dass man nur tun sollte, was medizinisch indiziert ist.

Aufgepolsterte Brüste und Fitnessarmbänder, die unsere Schritte zählen, sind nur zwei von inzwischen Hunderten von tragbaren Hilfsmitteln zur körperlichen "Selbstoptimierung".

Eine kleine Gruppe experimentierfreudiger Technik-Fans geht noch einen Schritt weiter. Sie lässt sich ohne Not und medizinische Notwendigkeit Magneten oder Chips unter der Haut einpflanzen, um dadurch das Spektrum ihrer körperlichen Funktionen und Sinneswahrnehmungen zu erweitern. (dpa)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung