Erinnerung an Novemberpogrome von 1938

KBV-Vorstand fordert klare Haltung gegen Antisemitismus

85 Jahre nach der „Reichspogromnacht“ werden auf Deutschlands Straßen wieder antisemitische Parolen gebrüllt: Die Kassenärztliche Bundesvereinigung sieht Staat und Zivilgesellschaft in der Pflicht, gegenzuhalten.

Veröffentlicht:

Berlin. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat eine klare Haltung gegen jede Form von Antisemitismus angemahnt. „Wer sich nicht mit den durch das Grundgesetz vermittelten Werten unserer Demokratie identifiziert, wer antisemitisch agiert oder Terrorgruppen offen oder verdeckt unterstützt, hat in Deutschland nichts verloren“, sagte KBV-Vorstandschef Dr. Andreas Gassen am Donnerstag.

Die KBV erinnerte daran, dass mit den Novemberpogromen des Jahres 1938 „das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte“ begonnen habe. 85 Jahre nach der „Reichspogromnacht“ würden auf deutschen Straßen wieder antisemitische Parolen gebrüllt. „Es ist erschreckend und inakzeptabel, dass sich Jüdinnen und Juden hier bei uns nicht mehr sicher fühlen“, sagte Gassen.

Lesen sie auch

Steiner: „Niemand darf wegschauen“

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 kam es in ganz Deutschland zu von den Nazis angestachelten Gewalt- und Terrorakten gegen Jüdinnen und Juden, deren Wohnungen, gegen jüdische Geschäfte, Synagogen, Bethäuser und Friedhöfe.

KBV-Vize Dr. Stephan Hofmeister erklärte, der Kampf gegen Antisemitismus und andere Formen von Menschenfeindlichkeit sei nicht bloß Aufgabe des Staates. Auch und gerade die Zivilgesellschaft müsse Haltung zeigen. „Die Novemberpogrome waren der Auftakt zum Völkermord an sechs Millionen Jüdinnen und Juden. So etwas darf nie wieder geschehen, nie wieder“, so Hofmeister.

KBV-Vorstandsmitglied Dr. Sibylle Steiner betonte, niemand dürfe wegschauen, wenn Menschen aufgrund ihrer Religion oder ihrer Herkunft angegriffen oder benachteiligt würden. „Dem Hass müssen wir mit Zivilcourage entgegentreten.“ (hom)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Stark gestiegene Leistungsausgaben

Krankenkassen fallen im ersten Halbjahr in riesiges Finanzloch

Einschätzung von Loeffler-Institut

Vogelgrippe: Gefahr für Rinder und Menschen in Deutschland gering

Kommentare
Susanne Dubuisson, Product Leader in Health Tech beim E-Health-Unternehmen Doctolib.

© Calado - stock.adobe.com

Tools zur Mitarbeiterentlastung

Online-Termine gegen den Fachkräftemangel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

© HL

Herbstsymposium der Paul-Martini-Stiftung

Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Forscher geben Entwarnung: Handys führen nicht zu einem erhöhten Risiko für verschiedene Krebsarten.

© DragonImages / stock.adobe.com

Zeitreihenanalyse

Studie: Handynutzung erhöht das Krebsrisiko nicht

Akute Atemwegssymptome – wieviel trägt die Luftverschmutzung bei? (Symbolbild mit Fotomodell)

© Sofiia / stock.adobe.com

Respiratorische Symptome

Mehr Luftverschmutzung, mehr Antibiotika