Notfallversorgung

KV Thüringen: Forderung nach Notfall-Gebühr nicht sinnvoll

„Wir sollten nicht das Signal senden, dass Menschen, die medizinischer Hilfe bedürfen, womöglich eine Bestrafung zu befürchten haben“, sagt die Vorstandsvorsitzende der KV Thüringen, Dr. Annette Rommel.

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Weimar. Die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT) lehnt Forderungen nach einer Notfall-Gebühr ab. „Wir sollten nicht das Signal senden, dass Menschen, die medizinischer Hilfe bedürfen, womöglich eine Bestrafung zu befürchten haben“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen, Dr. Annette Rommel, der Deutschen Presse-Agentur.

Patienten könnten häufig nur schwer einschätzen, inwiefern ein Anliegen tatsächlich akut behandlungsbedürftig sei. Zudem könne ihre Einschätzung von der der Ärzte stark abweichen. „Die Forderung nach einer Notfallgebühr halten wir daher nicht für sinnvoll“, so Rommel.

Über eine Notfallgebühr wird immer wieder debattiert. Zuletzt hatte der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, in bestimmten Fällen eine Eigenbeteiligung für Eltern verlangt. „Die Notfallversorgung muss auf Notfälle konzentriert werden und nicht für die Pickel am Po der Kinder, für die die Eltern unter der Woche keine Zeit haben und mit denen man dann am Wochenende beim Notdienst aufschlägt“, hatte Fischbach der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ gesagt.

Auch der Ärzteverband Hartmannbund sieht in einer solchen Gebühr kein Tabu. Mehrere Landesverbände hatten sich im Frühjahr dafür ausgesprochen, Patienten finanziell mit einzubeziehen, um eine Schieflage des Systems der Notfallversorgung zu beenden. (dpa/th)

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