Versorgungslücken

KV widerspricht Kliniken

Die KV in Thüringen widerspricht den Kliniken: Aus ihrer Sicht verfügt der Freistaat noch über viele Optionen, um die ambulante Versorgung zu stärken.

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WEIMAR. Vor der Landtagswahl in Thüringen am 14. September weist die Landes-KV (KVT) auf Maßnahmen hin, mit denen nicht nur die Stimmen der Ärzteschaft gewonnen werden könnten.

Es gebe auf Landesebene noch viele Möglichkeiten, die medizinische Versorgung zu verbessern, erklärt KV-Vize Thomas Schröter. Dazu zählt er beispielsweise Haushaltsmittel für mehr Medizinstudienplätze und mehr Ausbildungsplätze in Gesundheits- und Pflegeberufen.

Auch Geld für die bedarfsbezogene Förderung zusätzlicher fachärztlicher Weiterbildungsstellen, für Zustiftungen zum Thüringen-Stipendium und für eine nachhaltige Niederlassungsförderung sei sinnvoll angelegt.

In der kommenden Legislaturperiode seien außerdem ergänzende Fahrdienste zum öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) in Gebieten mit geringer Arztdichte sowie kommunale Willkommensprojekte für den ärztlichen Nachwuchs in Gemeinden mit älteren Praxisinhabern wünschenswert.

Schröter warnte die Politiker zudem davor, eine weitere Öffnung des ambulanten Sektors für die Krankenhäuser als Allheilmittel zu verkaufen. "Die Unglaubwürdigkeit des Märchens von einer Effizienzsteigerung des Systems bei Aufhebung der Sektorengrenzen wird spätestens dann erkennbar, wenn sich tatsächlich ambulante Mangelsituationen einstellen", so Schröter.

Es gebe beispielsweise an einigen Stellen Thüringens Bedarf und Möglichkeiten für eine verstärkte ambulante Tätigkeit von Klinikärzten in der konservativen Augenheilkunde.

"Aber kein Krankenhaus hat Augenärzte übrig, um zusätzlich an den Brennpunkten der ambulanten Versorgung einzuspringen", kritisiert Schröter. Vielmehr stecke hinter dieser Forderung der Versuch der Kliniken, "Kraft ihres Wettbewerbsvorteils staatlicher Investitionsförderung die niedergelassenen Leistungsträger aus dem System zu drängen". (rbü)

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