AOK Bremen
Kasse senkt Zusatzbeitrag um 0,3 Prozentpunkte
Die AOK Bremen / Bremerhaven gibt einen satten Überschuss an ihre Versicherten weiter und senkt den Zusatzbeitrag um 0,3 Punkte. Ein Grund ist, dass die Kasse sich verjüngt hat, auch durch Flüchtlinge.
Veröffentlicht:BREMEN. Die AOK Bremen/ Bremerhaven will 2018 den Zusatzbeitrag um 0,3 Prozent auf 0,8 Prozent senken. Das teilte die Kasse am Freitag mit. Insgesamt entlaste die größte Krankenkasse im Land Bremen ihre Versicherten im kommenden Jahr damit um rund 15 Millionen Euro. Möglich machen das auch die vielen Flüchtlinge unter den Versicherten.
Der AOK-Verwaltungsrat beschloss am Freitag die Senkung des Zusatzbeitragssatzes und verabschiedete den Haushaltsplan 2018. Er überschreite zum ersten Mal die Schwelle von einer Milliarde Euro: 848 Millionen Euro wird die AOK Bremen/Bremerhaven für die Krankenbehandlung und 183 Millionen Euro für Pflegeleistungen im Land Bremen aufwenden, hieß es. Im laufenden Jahr werde die Kasse voraussichtlich einen Überschuss von 34 Millionen Euro erwirtschaften.
Mehr als 250.000 Menschen sind inzwischen bei der größten Krankenkasse im Land Bremen versichert. Das sind im Vergleich zum Vorjahr 4,8 Prozent mehr.
Einnahmen sinken, Ausgaben auch
Gleichzeitig ist das Durchschnittsalter der Versicherten innerhalb von fünf Jahren auf rund 42 Jahre gesunken, teilt die Kasse mit. 2012 lag das Durchschnittsalter noch bei 44,5 Jahren. "Wir haben in jüngster Vergangenheit viele neue, junge Versicherte aufgenommen – neben vielen neuen beschäftigten Arbeitnehmern auch viele Migranten aus den europäischen Staaten, aber auch etliche ehemalige Flüchtlinge aus Krisengebieten", sagte der Vorstandsvorsitzende Olaf Woggan. Durch die hohe Zahl junger Versicherter sinken zwar relativ auch die Einnahmen der Kassen aus dem Gesundheitsfonds. Die Ausgaben sinken aber noch stärker, hieß es.
So sanken bereits 2016 die Behandlungskosten im Krankenhaus bei Herzinfarkt, Schlaganfall oder Herzschwäche, auch ging die Zahl der Krankheitsfälle erkennbar zurück.
Schwangerschaft und Geburt teurer
Gleiches gilt für Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, bei Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder schweren Atemwegserkrankungen. "Dagegen stiegen die Ausgaben für Schwangerschaft und Geburt erkennbar an", so die AOK im kleinsten Bundesland. Ein ähnlicher Trend lasse sich an den Arzneimittelausgaben ablesen: Auch hier gingen die Ausgaben für Herz-Kreislaufmedikamente, für Stoffwechselkrankheiten, für urologische Erkrankungen oder Muskel- und Skelettkrankheiten zum Teil deutlich zurück.