GKV-Finanzdaten
Kassen "surfen" im Geld
Positive Nachrichten aus dem BMG. In der heißen Phase des Wahlkampfs kann Hermann Gröhe gute Finanzdaten der GKV verkünden.
Veröffentlicht:BERLIN. Krankenkassen haben nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) ausreichend Spielräume, um ihren Versicherten "hochwertige Leistungen bei attraktiven Beiträgen" zu gewähren. Die Kassen haben im ersten Halbjahr einen Überschuss von 1,41 Milliarden Euro erzielt – im gleichen Vorjahreszeitraum sind es nur knapp 600 Millionen Euro gewesen. Das geht aus einer aktuellen Mitteilung des BMG hervor.
Weniger die Gesundheitspolitik, als vielmehr die brummende Konjunktur sind allerdings die Ursache für den hohen Kassenüberschuss. Entsprechend haben die Einnahmen mit 4,3 Prozent deutlich stärker zugelegt als die Ausgaben mit 3,7 Prozent.
In den drei großen Ausgabenblöcken verzeichnet die GKV moderate Zuwächse: Die Ausgaben für Arzthonorare stiegen je Versicherten um 3,9 Prozent, bei den Arzneiausgaben beträgt das Plus 2,0 Prozent. Bei der der Krankenhausbehandlung fällt das Ausgabenwachstum je Versicherten mit 1,3 Prozent sogar noch geringer aus, wie das BMG mitteilt.
Bei Heilmitteln lässt sich nach Meinung des Ministeriums bereits ein erster Effekt des Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetzes (HHVG) ablesen. Hier ergibt sich ein Zuwachs von 6,6 Prozent. Das HHVG war im Frühjahr in Kraft getreten.
Spannend für die Kassen und die Beitragszahler wird es wieder Mitte Oktober werden. Dann stellt der Schätzerkreis beim Bundesversicherungsamt seine Prognose für 2018 vor. Diese bildet die Basis für die Festlegung des durchschnittlichen Zusatzbeitrags. Doch diese mutmaßlich frohe Botschaft wird der nächste Bundesgesundheitsminister erst Ende Oktober verkünden. (fst)