Kommentar zur HzV
Keine Eintagsfliege
Für die Vertragspartner der hausarztzentrierten Versorgung (HzV) in Baden-Württemberg war das ein guter Tag: Die am Dienstag vorgestellte Evaluation der HzV verdeutlicht, dass sich die positiven Versorgungseffekte, die sich in der ersten Evaluation angedeutet hatten, bestätigen.
Die 2012 präsentierten Ergebnisse basierten auf einem schmalen Untersuchungszeitraum von Mitte 2008 bis Ende 2010. Die Wissenschaftler der Universitäten Frankfurt und Heidelberg konnten damals nur erste Trendeffekte der alternativen Versorgungsstruktur erkennen.
Denn mit der HzV wird die Versorgung nicht wie mit einem Schalter umgelegt.
Um so wichtiger war es für AOK, Hausärzteverband und Medi in Baden-Württemberg, dass die neue Evaluation mit Daten aus den Jahren 2011 und 2012 nun den konkreten Nutzen für die Patienten belegt. Und das tut sie - gerade für alte und multimorbide Versicherte.
Nirgends in der Republik wird die HzV mit einer Konsequenz gelebt wie in Baden-Württemberg.
Mit den Ergebnissen der Evaluation im Gepäck verdeutlicht sich, dass die klug aufgestellte HzV im Südwesten keine Eintagsfliege bleiben wird, sondern ein Stachel im Fleisch der Kollektiversorgung.
Das ist Vertragswettbewerb im Wortsinne.
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