Dritter Sektor
Knieps fordert Neustart des SGB V
Berlin. Ein dritter Sektor in der Gesundheitsversorgung ist umstritten. Am Vorabend des Bundeskongresses der Deutschen Gesellschaft für Integrierte Versorgung im Gesundheitswesen (DGIV) überwog Skepsis. So forderte BKK-Dachverbandschef Franz Knieps, einer der Autoren des SGB V von 1989, einen Neustart. „Ich will ein neues Leistungs- und Vertragsrecht, das vom Integrationsgedanken getragen ist“, sagte Knieps am Montag. Leistungen müssten einheitlich vergütet werden, gleich „ob sie im Bett, am Bett oder ohne Bett“ erbracht würden. Zudem müsse ein „integratives Planungssystem“ aufgesetzt werden.
Hintergrund der Debatte sind Vorgaben der Koalition im MDK-Gesetz, die Vergütung für fachärztliche Leistungen zu vereinheitlichen, die sowohl ambulant als auch stationär erbracht werden können. Beim DGIV-Abend wurde davor gewarnt, dass die geplante einheitliche Honorierung de facto einen dritten Sektor schaffe. Ein neuer Sektor sei „völlig überflüssig“ sagte SpiFa-Vorstand Dr. Hans-Friedrich Spies. Stattdessen sollten alle DRG unter vier Tagen von einem neuen Paragrafen 115 SGB V geregelt werden. Gelten solle dies für Kliniken und alle Gemeinschaftsstrukturen niedergelassener Ärzte. (af)