Kommentar zum Krankenhaus-Barometer
Konzentration ist angesagt
Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser kontrastiert deutlich zum Zustand der Gesamtwirtschaft und auch der GKV. Es geht ihnen schlecht.
Aber dafür sind nicht allein exogene Faktoren ursächlich, wie aus dem jetzt vorgelegten Krankenhaus-Barometer 2014 des Deutschen Krankenhaus-Instituts hervorgeht. Besonders aufschlussreich ist hier das Kapitel zur Situation der Geburtshilfe. Wenn fast 60 Prozent der Geburtshilfe-Abteilungen Verluste und nur 14,4 Prozent Gewinne schreiben, dann ist das ein Alarmsignal.
Dabei gibt es gravierende Unterschiede: Die größten Probleme in fast jeder Hinsicht haben kleine und mittlere Häuser (zwei Drittel) und Kliniken in dünn besiedelten ländlichen Kreisen (drei Viertel). Und genau diese Krankenhäuser haben auch die größten Probleme, freie Facharzt-Stellen zu besetzen.
Es ist also nicht nur Geld, das in der stationären Versorgung und insbesondere in der Geburtshilfe fehlt. Die strukturellen Veränderungen, die sich in der Gesamtgesellschaft vollziehen - Stichwort Urbanisierung - müssen auch für Krankenhäuser Konsequenzen haben. Und das heißt: Konzentration. Es ist eine bittere Pille, die viele Landräte und Bürgermeister schlucken müssen. Aber die einzige wirksame Medizin.
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