Sinus-Jugendstudie 2023
Kriege, Klima, Krankheiten triggern Sorgen junger Menschen
Was macht jungen Menschen Angst? Die BARMER hat bei rund 2000 Teenagern nachfragen lassen – ein Grund persönlicher Befürchtungen sticht in den Antworten besonders hervor.
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Was Teenager beschäftigt: Kriege sind laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag der BARMER eine Hauptsorge von Heranwachsenden.
© Stígur Már Karlsson /Heimsmyndir / Getty Images / iStock
Berlin. Kriege bereiten heranwachsenden Menschen in Deutschland weiter die größten Sorgen – gefolgt von den Auswirkungen des Klimawandels und Ängsten vor neuen Pandemien wie Corona. Das geht aus der am Donnerstag veröffentlichten Sinus-Jugendstudie 2023 im Auftrag der Krankenkasse BARMER hervor.
Für die Studie wurden von September bis Anfang Oktober bundesweit rund 2.000 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 17 Jahren befragt. Demnach nimmt gut jeder zweite Befragte (53 Prozent) Kriege als Grund großer persönlicher Befürchtungen wahr (siehe nachfolgende Grafik).
Im Jahr 2022 seien es zwar etwas mehr Jugendliche gewesen, die sich entsprechend geäußert hätten, teilte die Kasse mit. Allerdings berücksichtige die Umfrage für 2023 noch nicht den Krieg zwischen Israel und der Hamas, der Anfang Oktober ausbrach.
Große Sorgen machen sich die Teenager der Umfrage zufolge auch wegen des Klimawandels (47 Prozent) und der wachsenden Umweltverschmutzung (46 Prozent). Wegen Pandemien und Krankheiten ist 27 Prozent der Befragten bange.
Straub: „Kriege belasten auch unsere Heranwachsenden“
„Jugendliche sollten möglichst frei von existenziellen Sorgen aufwachsen können, bevor die Herausforderungen des Erwachsenenlebens kommen“, kommentierte BARMER-Vorstandschef Christoph Straub die Umfrageergebnisse.
Obwohl es Teenagern in vielen Regionen der Welt sicherlich schlechter gehe, sei es dennoch bedrückend, „wie sehr das Thema Kriege auch unsere Heranwachsenden belastet“, so Straub.
Immerhin: Wie aus der Studie auch hervorgeht, schauen Jugendliche in Deutschland wieder positiver nach vorn. 79 Prozent geben an, sie blickten optimistisch in die Zukunft – das sind vier Prozentpunkte mehr als im Jahr 2022, aber immer noch zwei weniger als im Jahr 2021.
Straub sprach von einer „ermutigenden Entwicklung“, bei der zu hoffen sei, dass sie sich angesichts aktueller Krisen nicht wieder verschlechtere. (hom)