Kommentar zu Klinikschließungen

Länder, hört die Signale!

Leistet sich Deutschland zu viele Kliniken? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Über kurz oder lang wird die Knappheit an Ärzten und Pflegekräften zum Umdenken führen.

Thomas HommelVon Thomas Hommel Veröffentlicht:

Unterschiedlicher könnte die Wahrnehmung kaum sein: Während Länderfürsten wie Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) von einem tiefen Bedürfnis nach guter medizinischer Versorgung in erreichbarer Nähe sprechen, macht der Chef der Barmer-Krankenkasse Christoph Straub eine weitverbreitete, mitunter „irrationale Liebe“ zum wohnortnahen Krankenhaus aus.

Fakt ist: Immer mehr, insbesondere kleinere Krankenhäuser geraten in wirtschaftliche Not. Nicht nur, weil viele Bundesländer ihrer Verpflichtung zur Finanzierung der Investitionskosten der Häuser nicht oder nur unzureichend nachkommen.

Sondern auch, weil Patienten – zumindest bei elektiven Eingriffen – einen großen Bogen um das betreffende Krankenhaus machen und wegen besserer Versorgungsqualität lieber ins weiter weg gelegene Haus marschieren.

Paradox freilich ist: Die gleichen Patienten mutieren zu Wutbürgern, wenn „ihr“ Krankenhaus dichtgemacht oder – auch diese Alternative gibt es ja – in ein ambulantes Versorgungszentrum umgewandelt werden soll. Diese Schizophrenie in der Krankenhauspolitik kann sich Deutschland aber nicht länger leisten – gerade unter personellen Gesichtspunkten.

Der Chef des Gemeinsamen Bundesausschusses Josef Hecken hat kürzlich zu Recht darauf hingewiesen, dass zu viele Ärzte und Pflegekräfte in unwirtschaftlichen Krankenhäusern allokiert würden. Dieses Personal fehle dann woanders.

Wer Personalnotstände im Gesundheitswesen beseitigen will, sollte sich dieser Tatsache nicht länger verschließen – es sei denn, er schiele kurzsichtig nur aufs nächste Wahlergebnis.

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