Lichtblick bei psychotherapeutischer Versorgung
Kinder und Jugendliche in Hamburg, die psychotherapeutische Hilfe benötigen, sollen schon bald keine Wartezeiten mehr in Kauf nehmen müssen.
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Hamburg © Jürgen Priewe / fotolia.com
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HAMBURG. Eine einmalige Öffnung der Bedarfsplanung macht es möglich: In Hamburg nehmen 60 zusätzliche Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten ihre Arbeit auf. "Damit verbessern wir die Versorgungssituation der Kinder und Jugendlichen deutlich", sagte Walter Plassmann, stellvertretender Vorsitzender der KV Hamburg. Der entsprechende Beschluss des Zulassungsausschusses Hamburg geht auf eine einmalige Öffnung der Bedarfsplanung für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten zurück, die der Gesetzgeber geschaffen hat.
Bislang konnte die KV auf Versorgungsprobleme nur mit Sonderbedarfszulassungen reagieren. Mit den jetzt neu zugelassenen Psychotherapeuten wird die Zahl der Behandler fast verdoppelt - in Hamburg arbeiten dann insgesamt 138 Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten.
Damit gehört die Hansestadt nach KV-Angaben zu den am besten versorgten Regionen in Deutschland. "Damit müssten Versorgungsprobleme und Wartezeiten weitgehend der Vergangenheit angehören", sagte Plassmann. Die neuen Praxen sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Auch in sozialen Brennpunkten werden nach Angaben der KV neue Praxen eröffnet. Die zusätzlichen Leistungen müssen gemäß einer Entscheidung des Bewertungsausschusses zunächst aus dem Kontingent für Psychotherapie bezahlt werden. Wenn dieses Kontingent nicht ausreicht und der Mehrbedarf auf die Kinder- und Jugendpsychotherapeuten zurück zu führen ist, müssen die Krankenkassen nachschießen.
Die neu niedergelassenen Psychotherapeuten kommen aus unterschiedlichen Einrichtungen, in denen sie derzeit als Angestellte arbeiten. Sie haben drei Monate Zeit, ihre Praxis aufzunehmen. Weitere Zulassungen wären noch immer möglich: Zehn Sitze sind noch offen.