Sinkende Bettenzahlen
Linkspartei fordert „Schließungsmoratorium für Kliniken“
Die Zahl der Betten in deutschen Krankenhäusern sinkt. Der Befund ist nicht neu. Etwas neuer ist da schon die Forderung der Linken nach einem Schließungsstopp. Ein grafischer Blick in die Statistik.
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Wo sind all die Betten hin? Deutschland Krankenhäuser haben heute rund 180.000 weniger Betten als noch 1991.
© Fabian Sommer / dpa
Berlin. Die Linkspartei hat einen Stopp bei Krankenhausschließungen gefordert und sich erneut für die Verstaatlichung der Häuser ausgesprochen. „Wir brauchen – auch als Lehre aus Corona – ein Schließungsmoratorium für Kliniken“, forderte der Co-Fraktionschef der Linkspartei im Bundestag, Dietmar Bartsch, am Ostersonntag gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
Krankenhäuser gehörten zudem vollständig in öffentliche Hand. Bartsch kritisierte: „Dass es rund ein Drittel weniger Krankenhausbetten gibt als vor 30 Jahren, ist das Ergebnis einer falschen Gesundheitspolitik, die auf Marktlogik und Privatisierung setzt.“
Hintergrund der Forderung sind vermeintlich neue, aber seit Sommer 2022 längst bekannte Zahlen zur Entwicklung der Krankenhausbetten. Das Statistische Bundesamt (Destatis) hatte im August mitgeteilt, dass es nurmehr 483.532 Krankenhausbetten zählt. Im Vergleich mit 1991 ist das ein Rückgang um 27,4 Prozent. Die Zahl der Krankenhäuser ist im selben Zeitraum um 21,7 Prozent gesunken.
Allerdings zählt die Bundesrepublik weltweit nach wie vor zu den Ländern mit einer hohen Bettenzahl gemessen an der Bevölkerung. Im OECD-Vergleich für das Vor-Pandemie-Jahr 2019 rangiert Deutschland auf Platz 9 von 40 Staaten, für die statistische Daten vorliegen. (eb)