TK-Auswertung

Männer bekommen mehr Arzneimittel verordnet als Frauen

Männern werden laut Techniker Krankenkasse mehr Medikamente von Ärzten verschrieben als Frauen. Ein Trend lässt sich laut Kasse für beide Geschlechter ausmachen.

Veröffentlicht:

Berlin. Männer bekommen laut einer Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) noch immer mehr Medikamente verschrieben als Frauen. Die Kasse analysierte die Arzneimittelverordnungen der bei ihr versicherten Erwerbspersonen für das Jahr 2021. Demnach bekam ein erwerbstätiger Mann durchschnittlich 264 Tagesdosen verordnet, eine erwerbstätige Frau 256 Tagesdosen.

Zehn Jahre zuvor hätten Männer mit 220 und Frauen mit 219 Tagesdosen im Schnitt nahezu gleich viele Medikamente von ihren Ärzten verordnet bekommen, teilte die TK am Dienstag mit. Zuvor hätten stets Frauen mehr Arzneimittel auf Rezept ausgehändigt bekommen.

Mehr Herz-Kreislauf-Medikamente verschrieben

Bei Männern sind Herz-Kreislauf-Medikamente, vorrangig jene mit blutdrucksenkender Wirkung, die mit Abstand die am meisten verordnete Arzneimittelgruppe. Laut TK machen sie knapp die Hälfte aller verordneten Tagesdosen aus (siehe nachfolgende Tabelle).

Bei Frauen entfällt mit 26 Prozent ein Viertel der verschriebenen Präparate auf Herz-Kreislauf-Medikamente, gefolgt von Hormonpräparaten mit 15 Prozent.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Datawrapper Um mit Inhalten aus Datawrapper zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

„Diese Verteilung sehen wir schon seit vielen Jahren – was wir jedoch im Laufe der Zeit vor allem beobachten, ist, dass Männern wie Frauen immer mehr Herz-Kreislauf-Medikamente verordnet werden“, kommentierte TK-Chef Dr. Jens Baas. Gründe könnten die Demografie und ein größeres Bewusstsein für Bluthochdruck sein.

Auch wenn Männer mehr Medikamente verordnet bekommen, suchen sie seltener eine Praxis auf. Im vergangenen Jahr hatten männliche Erwerbstätige im Schnitt 2,5 ärztliche Kontakte mit einer Verordnung über Arzneimittel, weibliche 3,4 Kontakte. (hom)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Zentrale EU-Zulassung

EMA-Ausschuss spricht sieben positive Empfehlungen aus

Welche Endpunkte sind patientenrelevant?

Patientenrelevanz: Ein Kommentar aus juristischer Sicht

Kooperation | In Kooperation mit: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda
Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

© Springer Medizin Verlag

Intens. Video-Podcast

Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Mann mit Pflaster auf Oberarm gibt Daumen-hoch-Zeichen

© U_Photo / Shutterstock

Impflücken bei Chronikern

Senkung von Morbidität und Mortalität durch bessere Vorsorge

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Kommentare
Benjamin Westerhoff 27.07.202209:09 Uhr

Die Arzneimittelreporte der BARMER bestätigen diese Ergebnisse nicht. Hier liegen die Frauen im Jahr 2020 über alle Altersgruppen mit durchschnittlich 690 Tagesdosen noch immer über dem Durchschnitt der Tagesdosen bei Männern mit 614 DDD. Die Ergebnisse können in der aktuellsten Ausgabe der Seite 54 des Reports 2021 entnommen werden https://www.barmer.de/resource/blob/1031556/2e035a16e2a35a40a8ad5f3268258f02/barmer-arzneimittelreport-2021-band-29-bifg-data.pdf
Der Arzneimittelreport 2022 folgt im Oktober.

Sonderberichte zum Thema
Real-World-Analyse von US-Versorgungsdaten-- Bei Einsatz von Sacubitril/Valsartan ist die Gesamtsterblichkeit signifikant geringer als bei Einsatz von ACEi/ARB.

© Springer Medizin Verlag

ARNI in der Primärtherapie der HFrEF

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Kommen die Kröpfe zurück nach Deutschland?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken