Tarifrunde für Klinikärzte

Marburger Bund und VKA: Abtasten in „sachbezogener Atmosphäre“

Das erste Gespräch hat erwartungsgemäß noch keine Lösung gebracht: Marburger Bund und VKA wollen ihre Tarifverhandlungen für die rund 55.000 Ärzte an kommunalen Kliniken am 16. November fortsetzen.

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Die Ärzte an den kommunalen Kliniken sind sehr flexibel, aber diese Flexibilität braucht klar definierte Grenzen: MB-Verhandlungsführer Christian Twardy.

Die Ärzte an den kommunalen Kliniken sind sehr flexibel, aber diese Flexibilität braucht klar definierte Grenzen: MB-Verhandlungsführer Christian Twardy.

© Marburger Bund

Berlin. Bei ihrer ersten Runde in den Tarifgesprächen für die rund 55 .000 Ärzte an kommunalen Krankenhäusern haben die Gewerkschaft Marburger Bund und die Arbeitgeber-Vereinigung VKA erwartungsgemäß noch keine Einigung erzielen können. Beide Seiten vertagten sich auf den 16. November.

Die Klinikärzte verlangen eine Gehaltserhöhung von 5,5 Prozent rückwirkend zum 1. Oktober 2021 bei einer Laufzeit von einem Jahr. Außerdem pocht die Gewerkschaft auf Verbesserungen bei den Bereitschaftsdiensten und Rufbereitschaften. Hier brauche es klarere Regeln, damit vorgegebene Obergrenzen für die Dienste nicht länger gerissen würden, hatte es im Vorfeld der Tarifrunde geheißen.

„Arbeitgeberseite fehlt noch Problembewusstsein“

Der Verhandlungsführer des Marburger Bundes, Christian Twardy, sagte am Freitag, ein Ergebnis sei bei dem ersten Treffen von Gewerkschaft und Arbeitgeberseite nicht zu erwarten gewesen. Die Gespräche hätten aber in „sachbezogener Atmosphäre“ stattgefunden. Die Arbeitgeberseite sei allerdings noch nicht mit dem „Problembewusstsein ausgestattet, das für eine Einigung am Verhandlungstisch notwendig ist“, sagte Twardy.

Der Verhandlungsführer auf Arbeitgeberseite, Wolfgang Heyl, betonte, der erste Austausch habe Klarheit gebracht, was die Gewerkschaftsseite konkret wolle. Die Forderungen seien aber wegen der „problematischen wirtschaftlichen Situation“ der kommunalen Kliniken „völlig unangemessen und in der Praxis nicht umsetzbar“. Heyl sprach von Mehrkosten von bis zu 420 Millionen Euro.

„Geht um die Existenz kleinerer Häuser“

Auch die geforderten weiteren Einschränkungen bei Ruf- und Bereitschaftsdiensten würden die Lage der Häuser „enorm verschärfen“, so Heyl. „Es geht hier für die Krankenhäuser nicht nur um den notwendigen flexiblen Personaleinsatz. Es geht auch um die Existenz kleinerer Krankenhäuser und Abteilungen.“

MB-Verhandlungsführer Twardy erklärte, die Forderungen der Klinikärzte zielten darauf ab, vereinbarte Regelungen zur Begrenzung von Bereitschaftsdiensten, zur rechtzeitigen Dienstplanung und zur Arbeit an Wochenenden besser handhabbar zu machen. „Der VKA muss hierzu schon noch etwas mehr einfallen, als immer nur auf die Notwendigkeit flexiblen Personaleinsatzes hinzuweisen.“

Die Ärztinnen und Ärzte seien höchst flexibel. „Aber diese Flexibilität braucht klar definierte Grenzen“, betonte Twardy. (hom)

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