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Mehr Arzneimittelsicherheit bei heimischer Produktion?

Lieferengpässe selbst bei lebenswichtigen Medikamenten beeinträchtigen immer öfter die Patientenversorgung. Vertreter von Arzneimittelbehörden, Apotheker und Krankenkassen diskutieren auf einem Symposium über Lösungswege.

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Sicherung der Arzneimittelversorgung im Fokus: Es geht dabei um die Qualität der Medikamente, aber auch um deren Lieferfähigkeit.

Sicherung der Arzneimittelversorgung im Fokus: Es geht dabei um die Qualität der Medikamente, aber auch um deren Lieferfähigkeit.

© Schlierner / Fotolia

BERLIN. Die globalisierte Arzneimittelproduktion stellt die Aufsichtsbehörden vor neue Herausforderungen. Es geht um möglich Qualitätsmängel, wie sie bereits bei Medikamenten entdeckt wurden, und Unsicherheiten in der Lieferkette sowie Lieferschwierigkeiten durch Produktionsausfälle. Vor diesem Hintergrund stellt sich mitunter die Frage: Kann eine Rückverlagerung wichtiger Produktionsstätten nach Europa zu einer Lösung beitragen?

Auf einem Symposium der Gesellschaft für Recht und Politik im Gesundheitswesen e. V. erörtern daher am Mittwoch in Berlin Vertreter der Selbstverwaltung, der Industrie und der Politik Lösungsmöglichkeiten. Dabei geht es unter anderem darum, wie sich die Risiken durch Konzentrationsprozesse bei der Arzneimittelherstellung verringern und die Arzneimittelversorgung – vor allem im Krankenhaus – vor wieder verbessern lässt.

Das Problem ist unter anderem durch die Verunreinigungen in Valsartan-Präparaten und den Lunapharm-Skandal um illegal vertriebene Krebsmittel deutlich geworden. Nicht zuletzt aufgrund dieser Vorkommnisse wurden auch entsprechende Regelungen in das Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) aufgenommen.

Erst jüngst gab es wieder Meldungen wonach sich in Deutschland im Vergleich zu früheren Jahren wieder Lieferengpässe bei Arzneimitteln mehren. Eine Sprecherin des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) nannte vor kurzem die Zahl von 226 Meldungen zu eingeschränkter Verfügbarkeit oder Lieferengpässen. Auch der europäische Branchenverband PGEU (Pharmaceutical Group of the European Union), hat aktuell in einem Positionspapier mehr Initiative gegen Lieferengpässe gefordert. (run)

Lesen Sie dazu auch: Lieferengpässe: Arzneimittelknappheit schlägt auf Therapiesicherheit durch

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