Finanziell defizitär

Modellprojekt Allgemeinmedizinische Praxis am Campus von Unimedizin Mainz und KV endet

Fünf Jahre lang haben die Mainzer Unimedizin und die KV Rheinland-Pfalz eine Praxis am Campus betrieben. Ziel war eine strukturierte Ersteinschätzung der Patienten in der Notaufnahme. Das Fazit fällt gemischt aus.

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Mainz. Fünf Jahre lang haben die Unimedizin Mainz und die KV Rheinland-Pfalz in einem Modellprojekt gemeinsam die Allgemeinmedizinische Praxis am Campus (APC) betrieben. Zum Jahresende schließt diese nun die Pforten.

Das Fazit fällt gemischt aus. Auf der einen Seite sei es gelungen, „dank der strukturierten Ersteinschätzung und der gezielten Patientensteuerung in der APC“ eine deutliche Entlastung der Notaufnahme zu erreichen, sagt KV-Vize Dr. Andreas Bartels.

Nach einer Ersteinschätzung seien rund 70 Prozent der Patientinnen und Patienten in der APC ambulant weiterbehandelt worden, so Bartels am Montag in Mainz.

Auch Dr. André Michel, der Leiter des Geschäftsbereichs Medizin an der Uniklinik, hält eine Patientensteuerung in dieser Form für absolut sinnvoll. „Die konstruktive Zusammenarbeit der Kassenärztlichen Vereinigung mit der Universitätsmedizin Mainz hat gezeigt, dass es möglich ist, Notfallversorgung über Sektorengrenzen hinweg erfolgreich zu organisieren“, sagt Michel.

Finanzierung war der Knackpunkt

Mit Blick auf die anstehenden Reformen der Notfallstrukturen betrachte die Unimedizin Mainz das Modellprojekt als Wegbereiter für die neuen integrierten Notfallzentren .

Knackpunkt des Modellprojektes war allerdings die Finanzierung . Laut Bartels habe man die APC defizitär betreiben müssen. „Damit dieses Modell bundesweit etabliert werden kann – wie von Bundesgesundheitsminister Lauterbach mit der Notfallreform vorgeschlagen –, muss eine angemessene Vergütung durch die Krankenkassen gewährleistet werden“, sagt Bartels. In der jetzigen Form sei eine langfristige Finanzierung nicht möglich.

Die Universitätsmedizin Mainz will aber ab Februar nächsten Jahres eine Hochschulambulanz für Allgemein- und Hausarztmedizin errichten. Mit dieser sollen künftig außerhalb der Regelversorgung die mit der APC erzielten Erfahrungen für Foschung und Lehre genutzt werden. (chb)

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