Rettungsdienst

Notärzte sehen sich oft unnötig im Einsatz

Notärzte kritisieren, sie würden oft unnötig alarmiert. An anderer Stelle entstehen so Lücken.

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LEIPZIG. Immer häufiger werden Notärzte zu Einsätzen gerufen, für die sie nicht erforderlich sind. Bei annähernd jedem zweiten Fall müsste der Notarzt im Grunde nicht beim Patienten erscheinen, weil die Beschwerden nicht lebensbedrohlich sind oder ein Einsatz des Rettungsdienstes nicht notwendig ist, sagte Dr. Michael Burgkhardt, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaften der Notärzte Deutschlands (BAND), in der MDR-Sendung "FAKT".

In solchen Fällen wäre eher der Hausbesuch eines Arztes im Rahmen des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes ausreichend.

Die Folge: Die Notärzte fehlen an anderer Stelle. So kommt es laut MDR immer wieder zu Situationen, bei denen Notärzte nicht von den Leitstellen alarmiert werden, obwohl es notwendig wäre. Hintergrund sei, dass die Rettungsleitstellen die zur Verfügung stehenden Notarzt-Teams sehr vorsichtig disponieren müssen, um sinnlose Einsätze zu vermeiden.

Erschwerend kommen die nebeneinander existierenden Strukturen von Rettungsdienst und kassenärztlichem Bereitschaftsdienst hinzu. Wenn Patienten in der falschen Zentrale landeten, könne es zu Zeitverzug kommen, weil sie an den jeweils anderen Bereitschaftsdienst verwiesen würden, sagte Burgkhardt.

Ein weiteres Problem sei, dass der kassenärztliche Bereitschaftsdienst nur nachts, an Wochenenden und an Feiertagen zur Verfügung stehe, so Burgkhardt weiter.

Tagsüber sind in erster Linie die Hausärzte gefordert, die aber wegen voller Wartezimmer oft nicht oder nur eingeschränkt auf Hausbesuch gehen können. "Dann bleibt dem Patienten auch nichts anderes übrig, als die 112 anzurufen", sagte Burgkhardt. (rbü)

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