Zi beobachtet Trend

Notfallpatienten werden ambulant zunehmend von Niedergelassenen versorgt

Immer mehr Notfallpatienten werden von niedergelassenen Haus- und Fachärzten behandelt. Das zeigt eine Analyse des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi).

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Patienten mit Wunden suchen häufig den Ärztlichen Bereitschaftsdienst auf statt in die Klinik zu fahren.

Patienten mit Wunden suchen häufig den Ärztlichen Bereitschaftsdienst auf statt in die Klinik zu fahren.

© romaset / stock.adobe.com

Berlin. Die Zahl ambulant behandelter Notfälle ist rückläufig, dagegen werden immer mehr Notfallpatienten von niedergelassenen Haus- und Fachärzten behandelt. Das geht aus einer Analyse des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hervor, die die Entwicklung der ambulanten Notfallversorgung seit 2009 untersucht hat.

Im Jahr 2016 wurden 10,67 Millionen Notfallpatienten in Krankenhäusern versorgt, drei Jahre später waren es noch 10,27 Millionen. Anders stellt sich im gleichen Zeitraum die Entwicklung im ärztlichen Bereitschaftsdienst dar: Dort stieg die Patientenzahl von 8,76 Millionen (2016) auf 9,05 Millionen (2018), um sich 2019 schließlich bei 8,82 Millionen einzupendeln (siehe nachfolgende Grafik).

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Mittel der Wahl: 116117 und Bereitschaftsdienstpraxen

Zi-Vorstand Dr. Dominik von Stillfried liest aus diesen Zahlen eine „Trendumkehr“ heraus: „Weg von den Notfallambulanzen, hin zum ärztlichen Bereitschaftsdienst.“ Anders als oft noch von Gesundheitspolitikern unterstellt, gelinge es den KVen immer häufiger, ambulante Notaufnahmen im Krankenhaus zu vermeiden.

Zentrale Instrumente dafür sei zum einen die telefonische Terminvermittlung von Akutfällen: Angaben der KBV zufolge ist die Zahl der Anrufe unter der 116117 seit 2016 um 1,7 auf acht Millionen gestiegen. Zum anderen sind inzwischen bundesweit 830 Bereitschaftspraxen etabliert worden – 660 an oder in der Nähe von Kliniken.

Das Diagnosespektrum legt nahe, dass sich eine Arbeitsteilung zwischen den Versorgungsebenen gebildet hat: Prägen in der Klinik vor allem Patienten mit Verletzungen sowie das Muskel-Skelett-System betreffende Diagnosen das Bild, so kommen in Bereitschaftsdienstpraxen häufig Patienten mit Infektionskrankheiten – akuten Infektionen der oberen Atemwege oder Tonsillitis – oder mit Wunden und kleineren Verletzungen. (fst)

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