vdek-Chefin sieht Hindernisse im Gesetz
vdek-Chefin Ulrike Elsner: Nullrunde beim Orientierungswert 2023 nicht zu erwarten
Für den Orientierungswert 2023 haben die Krankenkassen eine Nullrunde gefordert. Dass den Vertragsärzten aber tatsächlich null Erhöhung droht, damit rechnet vdek-Chefin Ulrike Elsner nicht.
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Auch die Ärzte sollen sparen, sagen die Krankenkassen – und fordern deswegen keine Änderung beim Orientierungswert.
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Berlin. Angesichts der Finanzlage der Krankenkassen und des im kommenden Jahr zu erwartenden Defizits von 17 Milliarden Euro wäre den Krankenkassen ganz lieb, wenn es beim Orientierungswert für 2023 und damit für Vergütung der ärztlichen Leistungen keine Erhöhung geben würde. In Krisenzeiten wie jetzt wäre das ein allgemeiner Solidarbeitrag, den die Vertragsärzte nach Ansicht von Ulrike Elsner, hauptamtliche Vorsitzende des Verbands der Ersatzkassen (vdek), durchaus erbringen könnten.
Erweiterter Bewertungsausschuss
Honorarverhandlungen stocken: KBV und Kassen eskalieren
Allerdings gestand sie auf einem Pressefrühstück am Donnerstag zu, dass bei den Verhandlungen zum neuen Orientierungswert die gesetzlichen Vorgaben im Sozialgesetzgbuch V nicht außer Acht gelassen werden können. Die schreiben vor, dass die relevanten Investitions- und Betriebskostenentwicklungen für die Arztpraxen berücksichtigt weden müssen. Sie erwarte, dass bei den Gesprächen gewisse Punkte berücksichtigt werden. Wie hoch der Orientierungswert am Ende ausfalle, sei Verhandlungssache.
Gesetz setzt Planken für Verhandlungen
Um Nullrunden beim Orientierungswert fahren zu können, müsste das SGB V entsprechend geändert werden. „Ich wäre dafür“, so Elsner. Zudem brachte sie die Überlegung ins Spiel, ob es nicht besser wäre, beim Orientierungswert auf eine Erhöhung zu verzichten anstatt im TSVG die Neupatientenregelung zu streichen.
Ärzte stinksauer
GKV-Spitzenverband fordert Nullrunden bei Honoraren
Für 2023 fordert die Kassenärztliche Bundesvereinigung eine Anhebung des Orientierungswerts um sechs Prozent, der GKV-Spitzenverband hält null für angebracht. Gleich nach der ersten Verhandlungsrunde haben beide Parteien den Erweiterten Bewertungsausschuss angerufen. Bis Ende August sollen die Verhandlungen abgeschlossen sein. (juk)