Deutsche Hochschulmedizin
PJ einheitlich am 20. April starten!
Der Dachverband der Unikliniken und des Medizinischen Fakultätentages mahnt die Länder zu schnellen Entscheidungen zum schriftlichen Medizin-Examen – aber auch zu einem einheitlichen Start des PJ.
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Das Praktische Jahr soll für Studenten, die das große schriftliche Staatsexamen nicht jetzt im April ablegen, vorgezogen werden.
© Guido Kirchner / dpa
Berlin. Die Medizinstudierenden, die sich weiterhin auf das anstehende große schriftliche Staatsexamen (M2) vorbereiteten bräuchten dringend Klarheit, ob die Prüfung stattfindet oder nicht, mahnt die Deutsche Hochschulmedizin (DHM). Der Dachverband des Verbands der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) und des Medizinischen Fakultätentags (MFT), appelliert daher an die Bundesländer, schnell zu Entscheidungen zu kommen, welcher Weg für das M2 jeweils eingeschlagen werde. Gleichzeitig sollte das vorgezogene Praktische Jahr (PJ) bundeseinheitlich für die Studenten, die die Prüfung im April nicht ablegten, am 20. April starten, empfiehlt dir DHM.
Unterstützung kommt hier auch vom Hartmannbund: Die Studierenden brauchten Planungssicherheit, um entweder die kommenden vierzehn Tage weiter zu lernen oder ihr vorzeitiges Praktisches Jahr zu planen, heißt es.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte in seiner „Verord-nung zu Abweichungen von der Approbationsordnung für Ärztinnen und Ärzte bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ zwar die Verschiebung der M2-Prüfung und den vorzeitigen Einstieg ins PJ vorgesehen, den Ländern aber die Möglichkeit eingeräumt, davon abzuweichen.
Mehrere Länder halten an Prüfung fest
Einige Länder haben sich dazu auch bereits entschlossen. So hat das niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung bereits einen Tag nach Spahns Verordnung, am 31. März, entschieden, dass aktuell kein Anlass zu einer Absage der M2-Prüfung bestehe. Einen Tag später beschloss das Landeskabinett in Schleswig-Holstein ähnliches. Auch in Hamburg und Sachsen finden die Prüfungen statt.
Dort, wo die Prüfungen auf den April 2021 verschoben werden, empfiehlt die DHM, diese nicht nur um aktuelle Pandemie-Inhalte zu erweitern, sondern „insgesamt, ausgehend vom derzeit geltenden Gegenstandskatalog, in angemessener Weise zu reduzieren, um den Vorbereitungsaufwand für die Studierenden klar er-kennbar zu fokussieren“. Eine dementsprechende Vorlage solle bis zum Herbst 2020 durch das Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP) kommuniziert werden.
Länder sollen an Forschung denken
Die DHM hat aber auch die Forschung an den Unis im Blick: Da Forschung derzeit nur in sehr eingeschränktem Maße stattfinden könne, könnten sich Finanzierungsprobleme ergeben. Die Deutsche Hochschulmedizin fordert daher alle Drittmittelgeber auf, insbesondere die Länder, den Bund, den Innovationsfonds, die EU sowie Stiftungen, neben kostenneutralen Laufzeitverlängerungen auch eine Deckung des COVID-19-bedingten finanziellen Mehrbedarfs zuzusichern.