Kommentar zur Niederlassungsförderung
Politik macht es sich zu einfach
Die KV Rheinland-Pfalz hat die Fördersumme für eine Niederlassung gesenkt. Das ärgert das Ministerium, ist aber gutes Recht der KV.
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© Salome Roessler / lensandlight
Seit Jahren übertrumpfen sich Kassenärztliche Vereinigungen mit immer mehr Fördergeldern, um Ärzte aufs Land zu locken. Ob Famulatur, PJ, Weiterbildung oder Niederlassung – die Summen, die Ärzte und Kassen für die Sicherstellung ausgeben, sind immens.
Ob allein deshalb ein Hausarzt tatsächlich in der tiefsten Provinz eine Praxis eröffnet, ist bis jetzt nicht wirklich bewiesen. Niedergelassene Ärzte berichten davon, dass dem Nachwuchs ganz andere Dinge wichtig sind, wie etwa Vereinbarkeit von Familie und Beruf, keine Regressangst oder ein gutes Netzwerk mit Kollegen.
Da ist es nur folgerichtig, dass die KV Rheinland-Pfalz angesichts der vielen Ausgaben – auch durch das TSVG – die Reißleine zieht und schaut, wie sie ihre begrenzten Mittel sinnvoll einsetzt.
Der Ärger der Ärzte über das dortige Gesundheitsministerium, das einfach mal so fordert, noch mehr Geld – und zwar allein das der Ärzte – in die Hand zu nehmen, ist nachvollziehbar.
Ebenso die Empörung der KV darüber, dass sich das Ministerium nicht auf ihre Seite stellt, wenn erboste Landräte, Bürgermeister oder Bürger die Körperschaft mit Schuldzuweisungen überschütten.
Mut und gute Vorschläge des Ministeriums sind gefragt, damit die Versorgung nicht weiter an die Wand fährt.
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