Kommentar zum Präventionsgesetz
Prävention: Die Zeit läuft...
Prävention soll eine gesellschaftliche Aufgabe werden - so will es der Bundesgesundheitsminister. Da mahnende Minister-Worte in der Politik nicht reichen, bittet er alle Akteure zur Kasse: Kranken- und Pflegekassen sollen zahlen, von der PKV wird eine Beteiligung erwartet. Eine klare Aussage, wohin der Weg gehen soll.
Bis Präventionskurse aus dem Budget von 500 Millionen Euro von Ärzten verschrieben und von Versicherten genutzt werden können, wird noch viel Zeit ins Land gehen. Zum einen, weil nicht geklärt ist, wie die Kassen die Präventionsempfehlung von Ärzten umsetzen müssen. Da bleibt der Gesetzentwurf auffallend zurückhaltend.
Zum anderen müssen die Spielregeln für Prävention in Schulen und Betrieben definiert werden. Da der Gesetzgeber bei Prävention seit zwölf Jahren nicht mehr tätig war, muss einiges aufgearbeitet werden. Das sieht auch der Minister so und bittet die zahlenden Akteure an den Tisch: Mitglieder des neuen Präventionsforums sollen die Teilnehmer der Präventionskonferenz beraten, um eine Strategie zu erarbeiten.
Alles wird schriftlich festgehalten, evaluiert, veröffentlicht. Bis zur Ernährungsberatung für übergewichtige Kinder oder Projekte zur rückenfreundlichen Arbeit wird es noch Jahre dauern.
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