Anklage

Prozess um mangelnden Corona-Schutz von Senioren in Heim beginnt

Drei Angeklagten wird in einem Verfahren vor dem Landgericht Hanau vorgeworfen, im Herbst 2020 keine Corona-Schutzausrüstung besorgt und infizierte Bewohner nicht isoliert zu haben.

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Älterer Mensch mit FFP2-Marke

Als Folge mangelnder Schutzmaßnahmen haben sich laut Anklage alle 64 Heimbewohner mit dem Coronavirus infiziert, 17 von ihnen seien daran gestorben.

© Angelika Warmuth/dpa

Hanau. Vor dem Landgericht Hanau hat am Donnerstag ein Prozess begonnen, in dem es um den Vorwurf des mangelnden Schutzes von Pflegebedürftigen vor der Verbreitung des Coronavirus während der Pandemie geht.

Die drei Angeklagten – zwei Frauen und ein Mann – sollen zwischen Anfang September 2020 und Ende Dezember 2020 in einem Pflegeheim in der Region Hanau als leitende Mitarbeitende für die dort untergebrachten Seniorinnen und Senioren zuständig gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, durch mangelnde Schutzmaßnahmen das Risiko der Verbreitung des Coronavirus in der Pflegeeinrichtung erhöht und damit die Bewohner einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt zu haben.

17 Heimbewohner starben nach Infektion

Als Folge sollen sich laut Anklage alle 64 Heimbewohner mit dem Virus infiziert haben und insgesamt 17 Bewohner daran verstorben sein. Den drei Angeklagten wird unter anderem vorgeworfen, keine Schutzausrüstungen besorgt und infizierte Bewohner und Mitarbeiter nicht isoliert zu haben.

Bei dem in Strafprozessen eher seltenen Vorwurf geht es darum, Menschen in eine hilflose Lage versetzt oder im Stich gelassen und sie dadurch „der Gefahr des Todes oder einer schweren Gesundheitsschädigung“ ausgesetzt zu haben. Bei einem Schuldspruch drohen Freiheitsstrafen von drei Monaten bis zu fünf Jahren. Geregelt ist das in Paragraf 221 Strafgesetzbuch. (dpa)

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