AMNOG-Anwendung
Regierung räumt Probleme ein
FRANKFURT/MAIN. Als "schwierigstes Problem" im Prozess der frühen Nutzenbewertung hat der Staatsminister im Bundeskanzleramt, Professor Dr. Helge Braun (CDU), die Verhandlungen über einen fairen Erstattungsbetrag bezeichnet.
Aus diesem Grund seien gleich drei Bundesministerien - Gesundheit, Forschung und Wirtschaft - im Pharma-Dialog mit der Wissenschaft und der Industrie bestrebt, ein "auskömmliches Miteinander" zwischen Arzneimittelherstellern und der gesetzlichen Krankenversicherung zu finden, sagte Braun anlässlich der Eröffnung der vierten Tagung "House of Pharma".
"Das lernende System hat echte Schwierigkeiten, wirkliche Innovationen zu bewerten", konstatierte Braun insbesondere mit Blick auf neue Antibiotika und Arzneimittel in der stratifizierten Medizin. Diese Medikamente haben ganz gezielte Indikationen und eng umgrenzte Patientenpopulationen.
Angesichts "riesiger Herausforderungen" bei der Entwicklung neuer Arzneimittel gegen Demenz und Infektionskrankheiten wie Ebola oder angesichts der der wachsenden Risiken aufgrund von Antibiotika-Resistenzen sei es notwendig, dass Staat und Industrie miteinander kooperieren.
Dabei gehe es darum, neue Ansätze aus der Grundlagenforschung schneller in anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung zu überführen, um Innovationen schneller als bislang für die Versorgung von Patienten zugänglich zu machen.
Die gegenwärtige Entwicklung der Arzneimittelausgaben wertet Braun als "moderat". Sie liege insgesamt im Trend der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. (HL)